Ludwigshafen "Metropol" - Gegen die Wand

metropol.jpg
So wie auf diesem Plakat am Berliner Platz soll das »Metropol« einmal aussehen.

Es gibt keinen Grund mehr, Tetzner zu vertrauen. Doch der Mehrheit im Rat fehlt der Mut zum Risiko.

Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende – so denken inzwischen viele Politiker. Und so urteilen mittlerweile die meisten Ludwigshafener. Mit der Dauerbaustelle auf dem Berliner Platz macht sich die Stadt so langsam lächerlich. Investor Tetzner hat die Politik mit seiner Hinhaltetaktik jahrelang an der Nase herumgeführt. Neuen Versprechen mit neuen Partnern folgten neue Ausreden und neue Konzepte – ohne dass auf dem Berliner Platz etwas voranging. Die Chance, in der Sitzung des Stadtrats Mitte September für klare Verhältnisse zu sorgen, hat Tetzner versiebt. Sein aktueller Belegungsmix ist ein Rohrkrepierer – Bäckerei-, Burger- oder Hotelketten werten den Platz nicht auf und sind nur noch ein Abklatsch von dem, was einst in Hochglanzformaten präsentiert wurde. Dennoch wurde Tetzner eine Frist bis Jahresende gewährt – weil die Politiker das Risiko einer unendlichen Geschichte scheuen. Die droht nämlich, wenn Tetzner als Grundstückseigentümer juristische Schritte einleiten würde, falls er am Ende ausgebremst wird und keine Baugenehmigung erhält. Nun präsentiert der angezählte Investor den nächsten Finanzpartner – und den nächsten vagen Termin für einen Baustart. Wohl auch mit Blick auf die Kommunalwahl im Mai will im Rathaus (noch) keiner eingestehen, dass das Projekt zumindest in der Außenwahrnehmung längst gegen die Wand gefahren ist und sich womöglich so oder so zum Schrecken ohne Ende entwickelt.

x