Ludwigshafen Messerattacke in Ludwigshafen: Haftbefehl wegen versuchten Totschlags

Der Tatort in der Ludwigshafener City war am Donnerstag weiträumig abgesperrt. Foto: Kunz
Der Tatort in der Ludwigshafener City war am Donnerstag weiträumig abgesperrt.

Gegen den Messerangreifer in Ludwigshafen ist am Freitag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung erlassen worden. Die Ermittler werfen dem 42-jährigen Ludwigshafener vor, dass er am Donnerstagmorgen den Filialeiter der Postbank am Rathausplatz mit einem Messer angegriffen und am Kopf verletzt hat. Der Bankangestellte habe eine oberflächliche Schnittwunde erlitten, aber der Messerangriff hätte ihn schwerer verletzen oder womöglich töten können, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber der RHEINPFALZ.

Motiv: Bekam kein Geld ausgezahlt



Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wollte der Ludwigshafener in der Bank Geld abheben, doch sein Konto war gepfändet und er bekam nichts ausgezahlt. Daraufhin soll er ausgerastet sein. Der 44-jährige Filialleiter der Bank versuchte, den Mann zu beruhigen. Als dies nicht gelang, rief er die Polizei. Der Ludwigshafener zog daraufhin ein Küchenmesser und folgte dem Filialleiter vor die Bank. Der 44-Jährige wollte dort die Polizei erwarten. Er wurde von dem 42-Jährigen im Eingangsbereich der Bank angegriffen. Der Angreifer führte Stichbewegungen mit dem Messer gegen den Kopf- und Halsbereich des Filialleiters aus. Er erlitt dabei eine Schnittverletzung am Kopf. Eine noch während des Angriffs eintreffende Polizeistreife forderte den Mann auf, das Messer wegzulegen. Der Aufforderung kam der 42-Jährige nicht nach, weshalb eine Polizistin zur Pistole griff und den Angreifer ins Bein schoss. Der Mann wurde dann überwältigt, entwaffnet und festgenommen.

Angreifer im Krankenhaus



Notarzt und Rettungsdienst kümmerten sich um die Verletzten. Der Bankangestellte wurde laut Polizei bei der Messerattacke leicht verletzt und wurde ambulant behandelt. Der Angreifer kam in eine Klinik, wo er operiert wurde. Ob gegen die Polizistin wegen des Schusswaffengebrauchs ermittelt wird, ist offen, da die Beamtin offensichtlich in einer Notwehr-/Nothilfesituation geschossen hat. Die Staatsanwaltschaft ließ offen, ob es ein Ermittlungsverfahren geben könnte.

Wer hat Videos oder Fotos gemacht?



Die Polizei sucht Zeugen, die das Geschehen beziehungsweise den 42-Jährigen zwischen 10 Uhr und 11 Uhr am Rathausplatz beobachtet haben. Diese werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0631 369 2620 an die Polizei Kaiserslautern zu wenden. Die Ermittler sind auch an Handyvideos und Fotos interessiert.

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