Ludwigshafen Mehr Geld ist nicht drin

Beim Hallenbad Süd sollen neue Fenster eingebaut werden.
Beim Hallenbad Süd sollen neue Fenster eingebaut werden.

CDU-Sprecher Joannis Chorosis stellte die vorsichtige Anfrage, ob man nicht eventuell auch mal über eine Erhöhung der Zuwendungen an die Vereine nachdenken wolle. Schließlich seien die Zuschüsse Anfang der 2000er-Jahre um 20 Prozent gekürzt und seither nicht wieder angehoben worden. Doch mit dem Ansinnen hatte der CDU-Sprecher keinen Erfolg. „Es handelt sich um freiwillige Leistungen. Wenn diese erhöht werden sollen, brauche ich einen Deckungsvorschlag“, betonte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD). Diesen blieb Chorosis jedoch schuldig. Unstrittig ist, dass das Hallenbad Süd auf Platz eins der Prioritätenliste für anstehende Sanierungen steht. Fenster und Fassade im Hallenbad sollen für knapp 1,4 Millionen Euro eine Auffrischung erhalten. Das Bad wurde zwar in den vergangenen 15 Jahren an vielen Stellen saniert. Die große Glasfassade und die Fenster befinden sich allerdings noch im Ursprungszustand aus dem Jahr 1973. Durch eine neue Verglasung in kleineren Formaten soll nicht nur die Wartung erleichtert werden, sondern durch eine hochwertige Sonnenschutzfenster auch die Algenbildung im Becken verhindert werden. Das Bad stand schon im vergangenen Jahr auf Platz eins. „Aber die Maßnahme kam nicht zur Ausführung, weil die erhoffte Förderung von 90 Prozent der Summe aus Bundesmitteln ausgeblieben ist“, erläuterte Steinruck. Deshalb wurden die lokalen Bundestagsabgeordneten noch einmal angesprochen und zugleich Fördergelder aus der Sportanlagenförderung des Landes beantragt, auch wenn hier nur maximal 40 Prozent der Kosten getragen werden. „Wir haben seit drei Jahren keine Anträge aus Vereinen“, sagte Bereichsleiter Thomas Gerling. Über die Gründe konnten er und die OB nur spekulieren: „Ich weiß aus Gesprächen, dass die Vereine zwar große Wünsche haben, diese aber auch einen großen Eigenanteil erfordern würden“, so Steinruck. Die Vereine würden im Idealfall nur die Landesmittel von 40 Prozent der förderfähigen Kosten erhalten und müssten 60 Prozent selbst stemmen. „Viele Anträge auf Kunstrasenspielfelder wurden zurückgezogen“, sagte Gerling. Keine Diskussion und nur vereinzelte Nachfragen gab es für den Haushaltsentwurf, der sich auf die Fördersumme der Vorjahre beläuft. Demnach entfallen 373.000 Euro direkt auf die Vereine, für die Instandhaltung von Sportanlagen gibt es 50.000 Euro und als Zuschuss für Verwaltungskosten sind 51.500 Euro vorgesehen. Außerdem erhält der ERC Ludwigshafen 25.500 Euro als Betriebskostenzuschuss für das Eisstadion. Die Badestelle Blies ist mit 15.000 Euro für Personalkosten vorgesehen. Gemeinsam wiesen die OB und Ausschussmitglied Winfried Ringwald in seiner Funktion als Vorsitzender des Ludwigshafener Sportverbands (LSV) auf die von der Stadt in Auftrag gegebene Studie des Trierer Instituts ISE zur Sportstättenentwicklung hin. Steinruck hofft auf einen großen Rücklauf der Erfassungsbögen, worauf auch Ringwald bereits in der LSV-Jahreshauptversammlung hingewiesen hatte (wir berichteten gestern). Immerhin: „Das Institut hat uns bereits dafür gelobt, dass viele Daten der Vereine bereits von uns erfasst sind“, erklärte Steinruck, die versprach, über die Zwischenstände der Studie umfassend zu informieren. Das Sportjahr 2019 beginnt mit der 38. Hallenfußball-Stadtmeisterschaft, die auf Wunsch der Vereine erstmals an einem Samstag (19. Januar) ausgetragen wird. Ein weiterer Höhepunkt sei der 12. Juni, dem inklusiven Sportabzeichen-Tag des Deutschen Olympischen Sportbunds. „Dafür machen wir keine Eröffnung für die neue Sportabzeichen-Saison“, so die Sportabzeichenbeauftrage Ulla Walther-Thiedig.

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