Rhein-Pfalz Kreis Mehr Anbieter gesucht

Seit der Einführung am 1. April haben Urlauber die Pfalzcard in der Region rund 17.000-mal genutzt.
Seit der Einführung am 1. April haben Urlauber die Pfalzcard in der Region rund 17.000-mal genutzt.

«Bad Dürkheim/Neustadt.» Die Touristen sind offenbar begeistert von der Pfalzcard, die beteiligte Betriebe ihren Übernachtungsgästen schenken. Das berichten die Organisatoren sowie einige Anbieter. Fakt ist aber auch, dass in der Region bislang relativ wenige Hotels, Pensionen, Restaurants oder Freizeiteinrichtungen mitmachen.

Rund 1,4 Millionen Gäste übernachten laut Andreas Kühlwein, Geschäftsführer der Pfalzcard GmbH mit Sitz in Neustadt, pro Jahr in der Pfalz. Im Mai und Juli hätten jeweils etwa 8000 die Pfalzcard und damit die kostenlosen Angebote erhalten, im Juni seien es 6000 gewesen. Auch der August sei zufriedenstellend verlaufen, konkrete Zahlen stünden aber noch nicht zur Verfügung. Mehr als 17.000-mal wurde die Karte seit ihrer Einführung am 1. April genutzt. „Das ist prozentual betrachtet noch zu wenig, die Pfalzcard ist zu exklusiv.“ Das liege nicht an mangelndem Interesse, sondern an der geringen Anbieterzahl. Bislang zählt die Pfalzcard GmbH gerade mal 101 Gastgeber. Erfreulich sei die Rückmeldung des für die Technik zuständigen Dienstleisters: Die Pfalzcard habe den besten Start aller von dem Unternehmen eingeführten Karten hingelegt. Die Zahlen auf der Pfalzcard-Internetseite belegen: Im Kreis Bad Dürkheim sind nur 18 Unterkünfte gelistet, darunter das Gästehaus Alter Winzerhof in Weisenheim am Berg und sechs Ferienwohnungen in Bad Dürkheim, Dackenheim und Freinsheim. Dabei gibt es im Kreis laut Arno Fickus, Sprecher der Kreisverwaltung, 733 Übernachtungsbetriebe. Im Bereich Neustadt gibt es 13 Pfalzcard-Partner, darunter die Jugendherberge, elf Ferienwohnungen und als einziges Hotel das Achat. Es sollen mehr werden, wenn es nach den Organisatoren geht. Es sei jedoch teilweise schwierig, die Bedenken zu zerstreuen. Einige hätten Angst, ihre Zimmerpreise erhöhen zu müssen. Dabei kann Andrea Babinsky vom Alten Winzerhof nur Gutes berichten. „Unsere Gäste finden die Pfalzcard super“, betont sie. Hohen Zuspruch erfahre vor allem das Angebot, günstiger ins sonst recht teure Sealife-Center nach Speyer zu kommen, auch Schwimmbäder in der Umgebung würden gerne besucht. Viele Gäste würden zudem das Angebot nutzen, kostenlos mit Bus und Bahn im Gebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) zu fahren, „gerade zu Wurstmarkt-Zeiten“. Schade findet Babinsky, dass die Freinsheimer Stadtführung, Holiday- und Kurpfalzpark nicht Teil des Pfalzcard-Angebots seien: „Das würde die Pfalzcard noch besser machen.“ „Für uns Touristiker ist es ein tolles Instrument und mit großen Hoffnungen verknüpft“, sagt Jörg Dörr, der bei der Verbandsgemeindeverwaltung in Freinsheim für Tourismus zuständig ist. In der VG machen neben dem Alten Winzerhof noch fünf Ferienwohnungen bei der Pfalzcard mit. Dörr erwartet vor allem Leistungsabrufe in der nun beginnenden Hauptsaison im Herbst. Er hofft, „dass die Pfalzcard nach dem wackeligen Anfang nicht gleich wieder eingestampft wird“. Er weiß aber auch: „Die Vermieter bei uns, die die Pfalzcard anbieten, sind durchweg zufrieden. Aber es sind noch zu wenige dabei.“ Es sei nun an den Touristikern, mehr Werbung zu machen, auch überregional, damit mehr Gäste darauf aufmerksam werden, sagt Uta Holz vom Verein Südliche Weinstraße. „Nur dann werden die Betriebe mitziehen.“

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