Rheinpfalz Mannheimer Planken: Sanierung noch bis Frühjahr 2019

Die Pflasterarbeiten auf den Mannheimer Planken werden schrittweise in Angriff genommen.
Die Pflasterarbeiten auf den Mannheimer Planken werden schrittweise in Angriff genommen.

Nach einem verpatzten Auftakt scheinen sich die Bauarbeiten auf den Mannheimer Planken mittlerweile so eingespielt zu haben, dass die Einzelhändler einigermaßen besänftigt sind. Baupausen während besonderer Veranstaltungen wie der Fasnacht haben sich bewährt. Das Projekt soll im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein.

Nervende Baustellen, wochenlange Verzögerungen und leere Kassen bei den Händlern: Der Auftakt der Planken-Neugestaltung vor einem Jahr glich einem Chaos und erinnerte an Großprojekte wie den Berliner Flughafen oder Stuttgart 21. Inzwischen haben sich die Wogen der Empörung geglättet, die Straßenbahnen rollen wieder durch die Einkaufsmeile und die Bauherren Stadt, MVV Energie und RNV haben aus Fehlern gelernt. „Der Zeitplan steht und im Frühjahr 2019 wollen wir einweihen“, sagt Baustellenmanagerin Anja Ehrenpreis.

Fortschritte nicht zu übersehen

Ein Blick Richtung Wasserturm bestätigt: Es geht voran, die Fortschritte sind nicht zu übersehen. Die ersten Zonen vor den Quadraten D 1, E 1, O 7 sind bereits für Publikumsverkehr freigegeben. Doch der Weg bis zur Einweihungsfeier ist steinig, im wahrsten Sinne des Wortes. Die geräuschvollen Pflasterarbeiten können nur schrittweise ausgeführt werden, obwohl täglich rund 25 Mann damit beschäftigt sind. Hinzu kommt der aufwendige Austausch von Stromleitungen.

Gesamtkosten der Sanierung: 30 Millionen Euro

Damit der zweite Teil der 30-Millionen-Euro-Sanierung für Geschäftsleute und Baufirmen weniger stressig über die Runden geht, haben sich die Planer in der jüngsten Baupause bessere Abläufe einfallen lassen. Eingeflossen in den neuen Zeitplan sind nicht nur die wenig erfreulichen Erfahrungswerte aus den vergangenen Monaten seit Baustart, sondern die Anregungen und Wünsche von Handel und Freiluftgastronomie, die stark unter dem Dauerkrach gelitten haben. Das Ergebnis ist einfach, einleuchtend und Geschäftsleute fragen sich: Wieso kam die Idee nicht früher? In der kalten Jahreszeit mit weniger Besuchern in der City soll gleichzeitig an bis zu fünf Baufeldern gewerkelt werden. Das Versprechen der Kommune: Dafür wird die Gastronomie im Frühling zum großen Teil ohne störenden Baggerlärm den Kunden ihren Kaffee servieren können. Dann nämlich soll sich die Anzahl der Baustellen auf maximal drei verringern, sagt Anja Ehrenpreis.

Bauzeiten an Veranstaltungen angepasst

Und noch eine Neuerung kommt aus der Planungsküche: Alle Bauzeiten werden so angepasst, dass auch traditionelle Veranstaltungen durchgeführt werden können. Der Fasnachtsmarkt habe schon eindrucksvoll gezeigt, dass die Sanierungsarbeiten im Herzen der Stadt und Veranstaltungen mit Massen an Besuchern unter einen Hut gebracht werden können, findet die Managerin. So werde man es auch mit allen weiteren Festen handhaben, zum Beispiel mit dem Stadtfest. Auch hier würden die Planungen mit den Veranstaltern bis ins Detail abgestimmt und baufreie Zeiten vereinbart.

Arbeiten nie gleichzeitig auf beiden Straßenseiten

Die Stadtverwaltung versichert, dass Geschäfte und Gastronomie auf den Planken auch nach der jetzigen Wiederaufnahme der Arbeiten uneingeschränkt erreichbar sind. Der Zugang zu den Häusern und Geschäften wird durchgehend über eine provisorische Oberfläche oder Fußgängerbrücken gewährleistet. Die Arbeiten finden zudem nie gleichzeitig auf beiden Planken-Seiten der O- und P-Quadrate statt. Auch die Stadtbahnen fahren alle Haltestellen auf den Planken ohne Einschränkungen an.

Gebaut wird auch samstags, sonntags und nachts

Um zeitlich über die Runden zu kommen und parallel Zeiten für Veranstaltungen und Feste zu sichern, sind auch Arbeiten an Samstagen und Sonntagen sowie Nachtarbeiten geplant. Die Bauherren wollen die Inhaber und Betreiber von Geschäften rechtzeitig davon in Kenntnis setzen, dass es vor ihren Schaufenstern eine Zeit lang lauter wird.

Akzeptanz für Richtlinien zur Gestaltung noch unsicher

Unklar ist, ob die neuen Richtlinien zur Gestaltung von Außengastronomie, Warenständern und Blumenkübeln auf den Planken akzeptiert werden. Während die Stadt eine einheitliche Lösung bevorzugt, plädieren Händler und Gastwirte für Individualität im Erscheinungsbild.

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