Rheinpfalz Mannheim: Pläne für die Neugestaltung des Luisenparks

„Gebäude in Amöbenform“: Der aus elf eingereichten Entwürfen ausgewählte Siegerentwurf.
»Gebäude in Amöbenform«: Der aus elf eingereichten Entwürfen ausgewählte Siegerentwurf.

Der Luisenpark bekommt eine neue Mitte und ein neues Gesicht. In vier Bauabschnitten, zunächst bis zur Bundesgartenschau 2023 und dann weiter bis zu den Jubiläumsfeiern zum 50-jährigen Bestehen des Parks im Jahr 2025, sollen neue Bereiche entstehen. Ein Aquarium, eine sogenannte Grüne Schule und Gastronomie zwischen den Vogelvolieren und dem Pflanzenschauhaus anstelle des derzeitigen Freizeithauses und der Pfälzer Weinstube sollen die Besucher zum Aufenthalt animieren. So hofft Parkchef Joachim Költzsch.

Elf Entwürfe aus ganz Europa waren zu dem ausgeschriebenen Architekturwettbewerb eingegangen. Fast einstimmig einigte sich die Jury dabei auf die Planungen, die das Konsortium Bez+Kock Architekten und die Koeber Landschaftsarchitektur aus Stuttgart eingereicht hatten. „Architektur und Landschaft müssen eine gemeinsame Sprache entwickeln“, erklärte ein erfreuter Thorsten Kock. Das schaffen die weiten, geschwungenen Dachlandschaften, die den Gebäuden von oben „eine Amöbenform“ geben, so Professor Annett Rudolph-Cleff als Sprecherin der Jury.

Ziel: ein Ganzjahrespark

Der Siegerentwurf habe die Anforderungen am besten erfüllt. „Wir wollten einen neuen baulichen Rahmen für bewährte Einrichtungen und neue Bereiche und Angebote schaffen. Die Architektur sollte den Park nicht überlagern, sondern sich harmonisch einfügen“, so Költzsch. Der Siegerentwurf habe dies am besten umgesetzt. „Er repräsentiert den Park und nimmt den Bestand auf“, ergänzte Bürgermeisterin Felicitas Kubala. In vier Phasen entstehen auf rund 3,6 Hektar ein Neubau von Freizeithaus und Grüner Schule, dazu kommen Unterwasserwelt, Ruheräume, Dschungelarena, interaktives Insektarium, ein Indoor-Spielplatz, Shop und neue Gastronomie mit Augenmerk auf Gesundes, Regionales und Vegetarisches. Allesamt „Schritte zu einem Ganzjahrespark“, so Költzsch. Beliebte Einrichtungen, wie das bestehende Freizeithaus oder auch die Pfälzer Weinstube müssen dafür allerdings weichen. Beide entstehen neu. Die Weinstube allerdings erst in der dritten Bauphase, also nach 2023 als Bestandteil der neuen Gastronomie an den Seerosenbecken, wo ein ruhiger Rückzugsbereich ein vornehmlich älteres Publikum ansprechen soll. Der Bereich des Freizeithauses soll hingegen den Anfang bilden. Bereits im Frühjahr werde die Einrichtung in eine Übergangslösung auf die bisherige Minigolfanlage ausweichen. „Bevor wir etwas neu bauen, müssen wir erst einmal etwas zurückbauen“, so die Logik. Joachim Költzsch hofft nun gemeinsam mit den Architekten auf eine schnelle Umsetzung.

Aufbruch und Tradition im Park

Die Verhandlungen zur Realisierung des Grünen Erlebniszentrums begannen mit der Entscheidung des Preisgerichtes. Gemeinsam waren Martin Bez und Thorsten Kock dafür nach Mannheim gekommen, nahmen auch die leise Kritik auf: „Am Aquarium müssen wir eventuell noch arbeiten“, so Rudolph-Cleff in ihrer Erläuterung des Entwurfs. Sie lobte aber auch die „großzügige, begrünte Dachlandschaft“. Alles zusammen stehe zugleich für „Aufbruch und Tradition im Park.“ Bis auf eine neue Fußgängerbrücke als Verbindung zwischen den Bereichen rechts und links des Kutzerweihers gebe es wenig Eingriffe in die bestehende Parklandschaft. Költzsch und Kubala gehen davon aus, dass sie die Realisierung im geplanten Gesamtbudget abwickeln können. Der Gemeinderat hat dem Park rund 27 Millionen Euro für die Ertüchtigung zur Verfügung gestellt. Preise gingen außerdem an das Konsortium Code Unique Architekten mit RSP Landschaftsarchitekten aus Dresden, an Trint+Kreuder Architekten mit den Greenbox Landschaftsarchitekten aus Köln sowie an die Arbeitsgemeinschaft Henchion Reuter Architekten aus Berlin mit den Landschaftsarchitekten Rehwaldt aus Dresden. Die Wettbewerbsbeiträge sind bis 25. November in der Überwinterungshalle im Pflanzenschauhaus öffentlich ausgestellt.

Preisrichterin und Jurysprecherin Annett Rudolph-Cleff und Parkchef Joachim Költzsch bei der Vorstellung der Planungen.
Preisrichterin und Jurysprecherin Annett Rudolph-Cleff und Parkchef Joachim Költzsch bei der Vorstellung der Planungen.
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