Rheinpfalz Mannheim: Das Glückstein-Quartier wächst

Im entstehenden Glückstein-Quartier zwischen Hauptbahnhof und Lindenhof reiht sich Baufeld an Baufeld.
Im entstehenden Glückstein-Quartier zwischen Hauptbahnhof und Lindenhof reiht sich Baufeld an Baufeld.

Mannheim bleibt die Stadt der Kräne. Sie sind ein Symbol für die vielen Bauprojekte. Die Entwicklung des Glückstein-Quartiers soll in knapp drei Jahren abgeschlossen sein. Einige markante Gebäude stehen schon, andere entstehen noch. 4600 Menschen sollen hier einmal arbeiten, weitere 1500 ein neues Zuhause finden.

«Mannheim.» Bis Ende des Jahres 2020 soll sich das Herzstück des Glückstein-Quartiers nahe des Mannheimer Hauptbahnhofs entwickelt haben. Bürgermeister Lothar Quast (SPD) gab sich zuversichtlich, als er vom neuesten Stand an der Mannheimer Südtangente berichtete. Es gibt aber noch einiges zu tun, bis die Erweiterung des Stadtteils Lindenhof abgeschlossen ist. Einige Gebäude wie das „Haus im Glückstein“ oder die fünf Villen am Hanns-Glückstein-Park, die so manchem Pendler schon aufgefallen sein dürften, stehen schon. Drumherum wird jedoch viel gebaggert und gebaut. Der Glückstein-Park ist bald fertig und soll in den kommenden drei, vier Monaten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Auch die Sanierung der alten Lokschuppen, die in Zukunft Büros und Gastronomie beherbergen, ist in vollem Gang. „Die beiden alten Gebäude sind ein Identifikationspunkt“, sagt der für Wirtschaft zuständige Bürgermeister Michael Grötsch (CDU) zur Bedeutung der alten Gemäuer für das Gesamtprojekt Glückstein-Quartier, in dem der alte Stadtteil mit dem neuen verschmelzen soll.

Noch Lücken zu schließen

Doch es gibt noch einige Lücken, die es zu schließen gilt. So seien drei Baufelder noch nicht vergeben, wie die Bürgermeister erklären. Doch auch diesbezüglich sieht es schon ganz gut aus: Für das Baufeld drei läuft seit Ende 2017 ein kombinierter Architekten-Bieter-Wettbewerb. Wer hierfür den Zuschlag erhält, wird eine Jury Anfang Juni 2018 entscheiden. Zehn Bietergemeinschaften, die die gesetzten Kriterien erfüllen, hat die Stadtverwaltung schon an der Hand. „Für die Baufelder eins und 13 führen wir derzeit Gespräche mit Interessenten, die bereits konkrete Nutzungs- und Vermietungskonzepte vorgelegt haben“, erklärt Wolfgang Miodek von der städtischen Wirtschaftsförderung. Das Baufeld zwei soll im kommenden Jahr ausgeschrieben werden. Insgesamt, so Miodek, suche man auch Interessenten von außerhalb Mannheims, die sich vorstellen könnten, in der Quadratestadt Fuß zu fassen. Einer Stadt, die sich seiner Meinung nach zu einem interessanten Standort entwickelt. Auch hinsichtlich der Infrastruktur seien die Bauarbeiten am Laufen, erläutert Christa Backhaus-Schlegel vom Fachbereich Tiefbau. Pendler, die mit der Bahn unterwegs sind, haben möglicherweise schon den neuen Zugang zum Hauptbahnhof auf Lindenhofseite genutzt, der seit August fertig ist. Er musste verlegt werden, da er sich mitten im Baugeschehen befand. Als großen Meilenstein sehen die Verantwortlichen den Baubeginn der nördlichen und südlichen Glücksteinallee an, der auf den Juli datiert ist. Die Verlängerung der bestehenden Fahrspuren soll bis Ende 2019 fertig sein.

2019 ist der Lindenhofplatz an der Reihe

Schließlich beginnen Mitte 2019 die 18-monatigen Bauarbeiten des Lindenhofplatzes, der als eine Art Tor zum Glückstein-Quartier sowie dem Stadtteil Lindenhof angesehen wird und letztlich das Herzstück des neuen Quartiers bildet. Spannend dürfte für die Bewohner, vor allem für junge Familien, die Frage nach den Kinderbetreuungsplätzen werden. Denn neben 4600 Beschäftigten, die im Glückstein-Quartier arbeiten werden, sollen in der Lindenhof-Erweiterung 1500 Menschen ein neues Zuhause finden. Neue Kindergarten- beziehungsweise Kinderbetreuungsplätze seien in den Planungen bislang nicht berücksichtigt, sagt Quast. „Das wäre mit Blick auf die zu erwartende Verkehrssituation im Glückstein-Quartier auch nicht sinnvoll“, betont er. Einige Eltern des Stadtteils und die Bürger-Interessen-Gemeinschaft Lindenhof schlagen aber schon Alarm, vor allem weil in absehbarer Zeit ein Kindergarten in den benachbarten Almenhof verlegt wird, wodurch dem Lindenhof Plätze fehlen werden.

x