Ludwigshafen Malen mit Holz

Anton Broder schneidet einen Teil einer Intarsien-Vorlage aus.
Anton Broder schneidet einen Teil einer Intarsien-Vorlage aus.

«Limburgerhof.» Die Kunst, Intarsien- und Einlegearbeiten zu fertigen, beherrschen heute nicht mehr viele Menschen. Anton Broder aus Limburgerhof übt diese alte Handwerkskunst noch aus. Erst kürzlich stiftete er dem Förderverein Schlösschen im Park ein Ensemble aus Intarsienstücke mit Blumen und Sonne.

Im Haus des 79-jährigen Ruheständlers ist sein Hobby allgegenwärtig. Schon im Flur hängen seine Werke an den Wänden: Figuren, Szenen, Tiere, Blumen und vieles mehr. Die Materialien dazu finden sich in seiner „Werkstatt“ – in vielen kleinen und größeren Schachteln bewahrt Anton Broder selbst die kleinsten Reststücke von edlen und teilweise sehr teuren Furnieren wie Rosenholz oder Ahorn auf. Sein Hobby sei ein wenig wie Schießen, erklärt er. „Man braucht ein sicheres Auge, eine ruhige Hand und starkes Konzentrationsvermögen.“ Der Vergleich kommt nicht von ungefähr: Anton Broder ist Mitgründer der Schützenabteilung der Limburgerhofer Turngemeinde 1904 (TG 04) und Ehrenmitglied des Vereins. Geboren wurde er in der Batschka, eine Region im heutigen Serbien und Ungarn. 1944 ist er mit seinen Eltern ins bayrische Marzling bei Freising geflohen und hat dort seine Ausbildung zum Furnierschreiner absolviert. Den ersten Kontakt zum Kunsthandwerk der Intarsienarbeit hatte Anton Broder bei seinem Lehrherrn. Der Lehrjunge wollte für seine Mutter eine aufklappbare Nähschatulle mit schönen Verzierungen fertigen. Der Meister zeigte dem talentierten Stift, wie man Einlegearbeiten anbringt. Das Handwerk sei „sehr diffizil und zeitaufwendig“, erklärt er. Für das Ausschneiden von zehn Stücken, egal welche Größe, benötige man schnell mal eine Stunde. Dennoch habe ihm das von Anfang an riesigen Spaß gemacht und ihn nicht mehr losgelassen. Von da an waren seine Arbeiten immer gern gesehene Geschenke. Seine Werkzeuge sind eine Sperrholzplatte als Unterlage, Furniersäge, Messer, Schleifpapier, Pinzette und Bleistift. Mehr als 50 Sorten Edelholz hat der Holzkünstler, der seit 1956 in Limburgerhof lebt, zu Hause. „Immer, wenn meine Frau etwas im Fernsehen guckt, was ich nicht so mag, verziehe ich mich hier herunter“, erzählt er und lächelt verschmitzt. Seine Elisabeth hat er in der Donauschwäbischen Trachtengruppe kennengelernt und 1960 geheiratet. „Ich bin glücklich, dass sie alles so mitmacht. Ich bin oft viele Stunden hier am Werkeln.“ Allein für das Projekt im Schlösschen habe er circa 240 Stunden gebraucht. Von der Kreativität und dem handwerklichen Geschick des ehemaligen BASF-Schreinermeisters profitierte die TG 04 damals beim Bau der Jahnturnhalle. Auch engagiert er sich im Seniorenbeirat. Noch heute ist Anton Broder Revisor beim Pfälzer Schützenbund und im Vorstand des Landesverbands der Donauschwäbischen Landsmannschaft. Aber er möchte „kürzer treten“, dann habe er noch mehr Zeit für sein Hobby. Der Senior hat noch viele tolle Ideen. „Solange meine Augen gut sind und die Hände nicht zittern, mache ich das“, sagt er. Und freut sich immer wieder, wenn seine Intarsien Anklang finden.

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