Ludwigshafen Ludwigshafen: Prostituierte werden im Wohnmobil beraten

Prostituierte beraten, bei Problemen unterstützen und beim Ausstieg helfen: Das möchte „Luna Lu“, eine neue Beratungsstelle von Pro Familia. Das Besondere an dem Angebot, das am Freitag mit einer Feier in Ludwigshafen offiziell gestartet worden ist: Die Frauen werden da aufgesucht, wo sie arbeiten. Ein Wohnmobil ist seit einem halben Jahr der Arbeitsplatz von Lena Behringer. Mit diesem Fahrzeug ist die Mitarbeiterin von Pro Familia in der Stadt unterwegs, um Frauen dort aufzusuchen, wo sie arbeiten. In Wohnungen, Bordellen, Clubs oder auch auf der Straße. „Luna Lu“ ist nicht die erste Beratungsstelle für Prostituierte im Land. Schon seit 2008 existiert in Koblenz mit „Roxanne“ ein ähnliches Angebot. Aber die Ludwigshafener Einrichtung, die im Herbst 2017 an den Start ging, ist die erste und bisher einzige, der ein solches Beratungsmobil zur Verfügung steht. In dieses Mobil lädt Behringer Prostituierte zu Beratungsgesprächen ein. Sie berät und unterstützt die Frauen bei psychischer oder körperlicher Erschöpfung oder Erkrankung, bei Schwangerschaft, Erziehungsfragen, bei der Suche nach einer beruflichen Perspektive oder Wohnung sowie bei Überschuldung. Behringer informiert zu rechtlichen Fragen und zum im Juli 2017 in Kraft getretenen Prostituiertenschutzgesetz, vermittelt an Ärzte und Anwälte, Behörden und Krankenversicherungen. Die „Luna Lu“-Beratungsstelle finanziert das rheinland-pfälzische Frauenministerium mit 59.000 Euro jährlich. Das Angebot richtet sich an Prostituierte in Ludwigshafen, Worms, Speyer und Neustadt.

x