Ludwigshafen Ludwigshafen: Linie-10-Sanierung beginnt nächstes Jahr

So sieht es derzeit noch in der Kreuzstraße aus. Hier wird die Straße komplett neu gestaltet, samt neuer Gleise und Leitungen.
So sieht es derzeit noch in der Kreuzstraße aus. Hier wird die Straße komplett neu gestaltet, samt neuer Gleise und Leitungen.

Für ersten Teil in Alt-Friesenheim liegt Baurecht vor, damit kann weitergeplant werden

„Wir können jetzt weitermachen.“ Baudezernent Klaus Dillinger (57, CDU) hat sich sehr über die Nachricht vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) gefreut. Vor wenigen Tagen ist sie bei der Stadt eingegangen und gibt dem Baudezernat grünes Licht für die Linie 10. „Wir haben jetzt Baurecht für den ersten Abschnitt“, erklärt Dillinger. 2016 waren die Pläne zur Genehmigung eingereicht worden. Gut ein Jahr musste die Stadt auf die Antwort warten. Immerhin fällt diese vom LBM so aus, wie es sich die Stadt erhofft hatte. Sie kann sich nun weiter um das 29-Millionen-Euro-Projekt kümmern. Auf dem 2,6 Kilometer langen Abschnitt der Linie-10-Strecke zwischen Marienkirche und Alt-Friesenheim müssen die verschlissenen Gleise ausgetauscht werden. Die Arbeiten sind sehr umfangreich und werden in zwei Abschnitte unterteilt. Zunächst ist die 900 Meter lange Strecke in Alt-Friesenheim dran, für die nun Baurecht vorliegt. Danach kommt die 1700 Meter lange Strecke in der Hohenzollernstraße zwischen Marienkirche und Sternstraße an die Reihe. Hier wird die Straßenbahn dann auf einem eigenen Gleiskörper geführt. In Alt-Friesenheim kann wegen der Fahrbahnbreite von 6,50 Metern kein eigener Gleiskörper hergestellt werden. Hier werden die Schienen wieder im Straßenbelag verlegt. Zugleich wird die Gleissanierung genutzt, um das Straßenbild zu verändern. So werden acht Haltestellen barrierefrei ausgebaut – unter anderem am Klinikum. Zudem werden auch die Gehwege neu gestaltet und Parkplätze anders geordnet. Aufgrund des umfassenden Eingriffs legen vor der Gleissanierung die Technischen Werke (TWL) und der Wirtschaftsbetrieb (WBL) Hand an und tauschen Leitungen und Kanäle aus. Rund um die Marienkirche ist das bereits erledigt worden. Wie all diese Arbeiten anzugehen sind, das ist laut Klaus Dillinger das Thema in den kommenden Monaten. Der Durchbruch sei erreicht, wenn das Land die Zuschüsse offiziell bewilligt. Der Dezernent hofft, dass dies rasch erfolgt. Im Prinzip dürfte das ein formeller Akt sein, da das Land schon entsprechende Signale gegeben hat. Aktuell wird die Sanierung auf 29 Millionen Euro geschätzt. Davon würde das Land etwa zehn Millionen übernehmen. Hinzu kommen Ausbaubeiträge der Anwohner, sodass die Stadt 9,5 Millionen Euro zahlen muss. Ob es aber bei diesen Beträgen bleibt, ist offen, bekennt Dillinger. „Wir müssen das abwarten und sehen den konkreten Betrag dann bei der Ausführungsplanung.“ Faktoren wie die Inflation und der Boom in der Baubranche könnten alles verteuern. Dass der ganze Planungsprozess so langwierig ist, führt Dillinger auf zwei Gründe zurück. Zum einen die Bürgerbeteiligung. „Die war gut und wichtig, aber das Einarbeiten der Wünsche hat einige Monate gedauert.“ Aktuell sei das Projekt gegenüber der ersten Planung „zwölf Monate verspätet“. Zum anderen mache sich bei solchen Verfahren die hohe Verschuldung der Stadt bemerkbar. „Wir dürfen erst weiterplanen, wenn wir Baurecht haben. Und das Land sagt, wir geben die Zuschüsse erst, wenn die Genehmigung vom LBM da ist“, sagt Dillinger. Er sei aber zuversichtlich, dass die großen Hürden jetzt genommen sind und bis Jahresende alles fertig geplant ist, fährt Dillinger fort. Dann könnten 2019 die Arbeiten in Alt-Friesenheim beginnen. In den ersten Monaten mit den Vorarbeiten von TWL und WBL und ab der zweiten Jahreshälfte dann mit der eigentlichen Gleissanierung. Für die Hohenzollernstraße steht die offizielle Genehmigung durch den LBM derweil noch aus. Dies erklärt Dillinger damit, dass das Verfahren hier aufwendiger ist. „Bei Alt-Friesenheim ist es eine Baugenehmigung, bei der Hohenzollernstraße eine Planfeststellung.“ Dies sei aber kein Problem, da das Gesamtprojekt ja in zwei Abschnitte unterteilt sei. Mit der Ausführungsplanung sowie dem ganzen Projektmanagement möchte Dillinger die Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) GmbH beauftragen. „Die machen das auch in Heidelberg und Mannheim. Der RNV hat die Kompetenzen und die Mittel. Dann ist alles in einer Hand. Wir haben im Bereich Tiefbau einfach nicht die Personalressourcen“, so Dillinger. Mit der Vergabe dieses Auftrags müssen sich nun Bauausschuss und Stadtrat befassen.

So soll die Hagellochstraße nach dem Umbau aussehen.
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