Ludwigshafen Ludwigshafen: Hotel "Moxy" schon fast ausgebucht

Ist in der Pfalz aufgewachsen: Hotelchef André Paleni lebt mit seiner Familie bei Landau.
Ist in der Pfalz aufgewachsen: Hotelchef André Paleni lebt mit seiner Familie bei Landau.

Ludwigshafen hat seit gestern ein neues Hotel: Das „Moxy“ auf dem Platz der Deutschen Einheit. Das 188-Zimmer-Haus hat am Rheinufer seine Pforten geöffnet und ist schon fast ausgebucht. Zielgruppe sind junge Leute. Mit einer Bar im Loft-Stil sollen alle Ludwigshafener angezogen werden.

Das „Moxy“ liegt direkt gegenüber der Rhein-Galerie. Das 188-Zimmer-Haus hat am Dienstag eröffnet und ist schon fast ausgebucht. Nur noch 20 Zimmer waren gestern nicht belegt. Zielgruppe sind in erster Linie Geschäftsreisende. Die Einrichtung des Hauses ist modern. Mit Smart-TV-Geräten, schnellem Internet und WLAN soll ein junges Publikum angelockt werden.

"Instagram-Wall" für Fotos

So gibt es in der loftartigen Lobby überall Steckdosen und USB-Anschlüsse für Smartphones und Tablet-PC sowie eine „Instagram-Wall“ – einen Großbildschirm auf den Hotelgäste Fotos übertragen können. Dort findet sich auch eine rund um die Uhr geöffnete Bar mit Snacks, die nach dem Wunsch von Hotelchef André Paleni (36) auch zu einem Treffpunkt für die Ludwigshafener werden soll. Das Hotel will sich bewusst von anderen Häusern abheben. Personal und Gäste nennen sich beim Vornamen. Auf Glasspiegeln in den Aufzügen oder in den Zimmer stehen kleine Botschaften für die Gäste, die allerdings Englisch sprechen sollten, um die Werbesprüche für die Bar zu verstehen. Auch der Hoteldirektor, der übrigens in Ludwigshafen die Berufsschule besuchte, nennt sich „Captain“ und trägt bei der Eröffnungsfeier Jeans und Stiefel. Das 17-köpfige Personal ist die „Crew“.

Zimmerpreise sollen moderat sein

Die Preise für Zimmer sollen moderat sein, dafür müssen die Gäste beispielsweise auf einen Schrank oder einen Safe in ihrem Zimmer sowie auf ein klassisches Restaurant verzichten. Die ersten drei Monate nach der Eröffnung kostet ein Zimmer 59 Euro. Die Bauarbeiten für das sechsstöckige nicht unterkellerte Gebäude haben im Herbst 2016 begonnen. Wie bei einem Baukasten werden in Italien vorgefertigte Zimmer zusammenmontiert. Dieses Baukastenprinzip und die gleichen Zimmergrundrisse in allen Häusern verkürzen die Bauzeit und machen die Kosten günstiger, erläutert Rajko Mink von der Betreibergesellschaft Belvar. Die Lobby mit Bar wird vom Aussehen her an den jeweiligen Standort angepasst, sagt Vertriebsleiter Philip Hankel.

Industrie-Design in Ludwigshafen

In Ludwigshafen ist Industrie-Design vorherrschend. Lampen haben die Form von Kolbengläsern, wie sie in der chemischen Industrie zum Einsatz kommen. Rohrleitungen sind unter der Betondecke zu sehen. Die „Moxy“-Gruppe gehört zum US-Hotel-Konzern Marriott und auch der schwedische Möbelriese Ikea ist daran beteiligt. In Deutschland gibt es mit dem Haus in Ludwigshafen nun fünf „Moxy-Standorte“: in Berlin (2), Frankfurt und München. Die Zimmer werden auch über das Marriott-Internetportal vermarktet. Nach Angaben des Betreibers hat für den Standort in Ludwigshafen die Lage am Rhein, die Anzahl der Geschäftsreisenden in der Rhein-Neckar-Region sowie die Nähe zur Rhein-Galerie und das Kongressgeschäft gesprochen. Eine Investitionssumme wurde von den Betreibern nicht genannt. Baudezernent Klaus Dillinger (CDU) sprach von einer „tollen Sache für Ludwigshafen“. Mit dem Hotel werde nach knapp zehn Jahren die Bebauung des ehemaligen Zollhofhafens abgeschlossen. Auch Rhein-Galerie-Manager Christoph Keimes freute sich über den Nachbarn: „Das passt hierher.“

Schließfächer statt Safes.
Schließfächer statt Safes.
Lobby im Industrie-Look.
Lobby im Industrie-Look.
Hotel an Rhein-Galerie.
Hotel an Rhein-Galerie.
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