Ludwigshafen Teilabriss des Rathaus-Centers: Differenzen wegen Entschädigung

Die Hochstraße Nord, dahinter das Rathaus-Center. Archivfoto: Kunz
Die Hochstraße Nord, dahinter das Rathaus-Center. Archivfoto: Kunz

Um 30 Millionen Euro auseinander liegen offenbar die Entschädigungsforderung des Rathaus-Center-Betreibers – ein Immobilienfonds – und das finanzielle Angebot der Stadt Ludwigshafen. Das zumindest behauptet die FDP-Stadtratsfraktion. Ihren Informationen zufolge fordert der durch die Deutsche Bank vertretene Center-Betreiber 57,8 Millionen Euro als Ausgleich für den Abriss der Nordmall, die nach einem Rückbau der maroden Hochstraße Nord einer neuen Stadtstraße weichen soll.
Bei 28 Millionen Euro liegt angeblich das Angebot der Stadt. Nun drohe ein juristisches Nachspiel, falls sich beide Seiten nicht einigen. Im Falle einer Enteignung könnte ein Prozess das komplette Hochstraßenprojekt weiter verzögern und damit verteuern, befürchtet die FDP, die Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger (CDU) Missmanagement vorwirft. Auf über 500 Millionen Euro steigen könnten den Liberalen zufolge die finalen Kosten für den Rückbau der Nordtrasse (B 44), aktuell liegen sie bei 310 Millionen.
Auch die Sanierung der Südtrasse (B 37), der wichtigsten Ausweichstrecke während des Nordtrassenabrisses, der 2021 eingeleitet werden soll, werde am Ende wohl das Vier- oder Fünffache der ursprünglich kalkulierten 25 Millionen Euro kosten. FDP-Fraktionschef Thomas Schell fordert daher eine Neukalkulation beider Projekte, die Einrichtung eines federführenden Dezernats unter Mithilfe von Architekten- und Beratungsbüros, ein Kostencontrolling sowie eine Risikobewertung für beide Hochstraßen.

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