Ludwigshafen Lockerheit und Leichtigkeit fehlen

ESV-Außenverteidiger Fabio Fleischer (blaues Trikot, Nummer 22) scheitert mit diesem Kopfball. Die Maudacher können aufatmen.
ESV-Außenverteidiger Fabio Fleischer (blaues Trikot, Nummer 22) scheitert mit diesem Kopfball. Die Maudacher können aufatmen.

«LUDWIGSHAFEN.» Der ESV Ludwigshafen hat das kampfbetonte Derby der Fußball-A-Klasse Rhein-Pfalz bei Alemannia Maudach mit 4:2 (3:2) gewonnen und ist nur noch einen Schritt vom Titelgewinn entfernt. Es war allerdings ein schwer erkämpfter Sieg. Die Alemannen stecken weiter im Abstiegskampf.

Die Partie war ein Paradebeispiel dafür, was es bedeutet, wenn man etwas zu verlieren hat. In diesem Fall der ESV, der die Tabellenführung hätte verlieren können – und in der Folge dann vielleicht auch den Aufstieg verspielt hätte. Diese Ausgangsposition schien das Team zu lähmen. Zumindest spielten die „Eisenbahner“ nicht frei auf, enttäuschten nach der Pause spielerisch und leisteten sich unerklärliche und ungewohnte Fehler. Das begann mit dem Patzer von Abwehrchef Ülker, dem Lautenschläger den Ball abluchste. Zwar konnte der Torjäger am Abschluss gehindert werden, aber den Abpraller verwandelte Schmitt (6.). Die Gäste fingen sich und glichen durch einen Treffer von Maillet aus, den Yesil und Yüceer prima vorbereiteten (16.). Allerdings war der SCA zu diesem Zeitpunkt nur zu zehnt auf dem Platz, weil Rothschild behandelt wurde. Ein Ballverlust von Fleischer leitete eine Riesenchance für Schmitt ein, doch Toraman klärte kurz vor der Linie (34.). Dann folgte die stärkste Phase der Gäste, die mit zwei schön herausgespielten Toren auf 3:1 davonzogen. Zuerst bediente Hyseni den aufgerückten Verteidiger Fleischer, der mit einem Schuss ins lange Eck traf (40.). Dann leitete Yesil einen Konter ein und schloss ihn auf Zuspiel von Yüceer ab (42.). Doch Sicherheit gab der Vorsprung nicht. Eine Ecke von Schmitt köpfte Binakaj zum 2:3 ein (45.+1). Nach der Pause war bei den Gästen von Leichtigkeit und Spielfreude nichts zu sehen. Alles wirkte schwerfällig und hausbacken. „Da waren wir zu verkrampft, ich will aber nicht immer von Druck und Nervenbelastung sprechen“, sagte ESV-Trainer Bernhard Grätz. Es lag aber auch daran, dass die stark ersatzgeschwächte Alemannia gut spielte und bei Gegenangriffen immer wieder gefährlich wurde. Bei Hysenis Rettungstat (51.) sowie bei Chancen von Lautenschläger (58.) und Agemann (74.) war das 3:3 möglich. „Wir haben mit großem Engagement und viel Herz gespielt und toll gekämpft“, lobte Trainer Ralf Wieandt sein Team. Aus diesem ragte Torhüter Franco Labate heraus, der zwei Foulelfmeter von Fleischer (77.) und Toraman (90.+2) parierte. Beim 4:2, das Müller nach prima Vorarbeit von Toraman erzielte, war er jedoch machtlos (81.). So spielten sie Alemannia Maudach: Franco Labate - Paolo Labate - Rothschild (46. Terzi), Hammer - van Vliet, Binakaj, Iuculano (46. Taskin), Casola - Schmitt, Agemann - Lautenschläger ESV Ludwigshafen: Provo - Fleischer, Nguiessi, Ülker, Toraman - Hyseni (68. Ledwina), Yesil (85. Haxhijaj), Roßbach, Hilbert - Maillet (62. Müller), Yüceer Tore: 1:0 Schmitt (6.), 1:1 Maillet (16.), 1:2 Fleischer (40.), 1:3 Yesil (42.), 2:3 Binakaj (45.+1), 2:4 Müller (81.) - Gelbe Karten: Casola, Schmitt, Franco Labate - Gelb-Rote Karte: Yüceer (81.) - Beste Spieler: Franco Labate, Paolo Labate - Nguiessi, Hyseni, Toraman - Zuschauer: 120 - Schiedsrichter: Hoecker (Einhausen).

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