Rheinpfalz Lieferverkehr soll verbannt werden

Die Einkaufsmeile an den Planken soll schon bald in neuem Glanz erstrahlen. Dafür stehen in den Seitenstraßen neue Bauarbeiten a
Die Einkaufsmeile an den Planken soll schon bald in neuem Glanz erstrahlen. Dafür stehen in den Seitenstraßen neue Bauarbeiten an. Denn der Verkehr soll mit Hilfe eines neuen Konzepts reduziert werden.

«Mannheim.» Während die Umgestaltung der Planken vor dem Abschluss steht, gibt es bereits neue Pläne, die die Einkaufsmeile betreffen. So soll die Beschränkung der Einfahrt in die Planken für Fahrzeuge durch feste und im Boden versenkbare Poller geregelt werden. Damit wollen die Stadtplaner das mittlerweile überhand nehmende Fahrzeugaufkommen in der Fußgängerzone eindämmen und die Aufenthaltsqualität verbessern. Die Auswirkungen des Vorhabens sollen bereits vorher in einem zweimonatigen Verkehrsversuch ab dem 13. April 2019 getestet werden. Die Stadtverwaltung nimmt damit die zahlreich geäußerten Sorgen und Beschwerden von Bürgern auf, dass ein gefahrloses Flanieren in der Einkaufsstraße durch die vielen geparkten und umherfahrenden Fahrzeuge kaum noch möglich sei. In der nahen Vergangenheit hatten zudem die Baustellen der Planken-Neugestaltung für Engstellen und Einschränkungen für die Fußgänger gesorgt. Gerade die immer weiter steigende Zahl der Fahrzeuge sieht die Verwaltung als großes Problem an. Eine Verbesserung der Situation soll ein neues Verkehrskonzept bringen. Die Zufahrten über die sechs Seitenstraßen zwischen O1/O2 und P7 (Kaiserring) sollen mit fest installierten Pfosten ganz gesperrt werden. Die Zufahrten über die acht Seitenstraßen zwischen O2/O3 und P5/P6 werden mit einer Rotlichtanzeige und versenkbaren Pollern geregelt. Überwacht werden soll die Einfahrt durch ein elektronisches Kontrollsystem. Denkbar ist dafür demnach die Erfassung des Kfz-Kennzeichens oder eine Funk-App. „Welches System kommt, ist noch nicht ganz klar. Die Poller sind eine technische Herausforderung“, betonte Chef-Stadtplaner Klaus Elliger bei der Vorstellung. Es gebe bereits Städte, in denen solche Systeme seit vielen Jahren im Einsatz seien, etwa in der Niederlande oder in Salzburg. Viel Verkehr verursachen vor allem Transporter von Paketdiensten, Kurieren und Zulieferern, die in die Planken hineinfahren – mit Sondergenehmigungen auch außerhalb der offiziellen Anlieferungszeit von Mitternacht bis 11 Uhr morgens. Zuletzt gab es laut Stadt 465 Sondererlaubnisse zum Befahren der Fußgängerzone. Ein Teil davon für Paketdienste soll künftig zurückgenommen werden. Vorgesehen ist stattdessen, in der Fressgasse und der Kunststraße sechs Lieferzonen einzurichten. Von diesen Lieferzonen mit einer Länge von 18 Metern soll das Liefern und Laden der Paketzusteller vonstatten gehen, auf den letzten Metern zu den Geschäften mit Sackkarren oder Ähnlichem. Wie die Stadt mitteilt, sollen die Ladezonen zunächst ab April dieses Jahres getestet werden. Dafür werden die für versenkbare Poller vorgesehenen acht Seitenstraßen der Planken ab 11 Uhr durch manuell eingesetzte Pfosten für Autos gesperrt. Bereits seit vergangenen Mittwoch werden in der Fressgasse und in der Kunststraße die sechs Liefer- und Ladezonen eingerichtet. Während des Verkehrsversuchs soll Überwachungspersonal des Besonderen Ordnungsdienstes (BOD) dafür sorgen, dass diese Flächen zum Be- und Entladen frei bleiben. Der Umbau der Seitenstraßen, einschließlich der versenkbaren Poller, soll im Jahr 2020 beginnen und im Jahr 2021 fertig sein, kündigte Elliger an. Bei der Vorstellung im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung des Gemeinderats stießen die Pläne bei einer großen Mehrheit auf Zustimmung und positive Resonanz. Wie die Stadtverwaltung betont, können Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge nach wie vor über die offenen Enden in die Planken einfahren. Weiterhin erlaubt bleiben muss das Befahren der Planken außerdem für einen weiten Personenkreis. Dazu zählen Anwohner und Geschäftsinhaber, Handwerker und Notdienste, Mitarbeiter vom Rhein-Neckar-Verkehr und von Behörden, Apothekenkuriere und Taxen sowie die Müllabfuhr.

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