Ludwigshafen Letzter gegen Zweiter

Steffen Christmann (Zweiter von rechts) und Steffen Bühler (rechts) haben eine schwierige Mission zu erfüllen. Sie wollen den Dr
Steffen Christmann (Zweiter von rechts) und Steffen Bühler (rechts) haben eine schwierige Mission zu erfüllen. Sie wollen den Drittligisten TV Hochdorf vor dem Abstieg retten.

«Hochdorf-Assenheim.» Zumindest bis zum Saisonende plant Handball-Drittligist TV Hochdorf mit dem 24 Jahre alten Steffen Christmann als Trainer. Er wird auf dem Feld vom erfahrenen Steffen Bühler als spielendem Co-Trainer unterstützt. Geht es nach Vereinschef Christian Deller, ist das Duo keine Übergangslösung: „Wir tendieren dazu, mit den beiden weiterzumachen“, verriet er vor dem Heimspiel im TVH-Sportzentrum heute, 18 Uhr, gegen die SG Nußloch.

32 Jahre ist Kreisläufer und Abwehrspezialist Steffen Bühler mittlerweile alt und damit acht Jahre älter als sein neuer Cheftrainer. Für Bühler ist das kein Problem: „Es geht bei einem Trainer wie bei einem Spieler um Leistung und um sein Wissen und in dieser Hinsicht hat sich Steffen in den letzten beiden Jahren sehr gut entwickelt.“ Das Alter spiele deshalb keine Rolle. „Man muss sich verstehen und die gleiche Idee vom Handball haben“, sagt der Kopf der Hochdorfer Mannschaft, dessen Fehlen sich in der Vorrunde am schmerzhaftesten von allen Verletzungen bemerkbar gemacht hatte. Gegen Nußloch steht er nach knapp achtwöchiger Pause wieder mit auf dem Feld und ist nicht nur dort gefordert. „Ich versuche, mit meiner Erfahrung weiterzuhelfen, gebe ständig Rückmeldung“, definiert er seine neue Funktion als spielender Co-Trainer. Ein Ratschlag, der bei Steffen Christmann willkommen ist. „Klar war es mein Ziel, auf einem gewissen Niveau als Trainer zu arbeiten, aber so wie es jetzt gelaufen ist, kam es schon ziemlich überraschend“, gibt er zu. Kurz vor Weihnachten war der Verein auf ihn zugekommen, als Trainer Stefan Bullacher um die Auflösung seines Vertrages gebeten hatte. Zunächst einmal sollte Christmann die Partie gegen den VfL Pfullingen coachen. Doch direkt nach dem ersten Heimsieg der Saison wurde das Engagement auf den Rest der Spielzeit ausweitet. „Aus unserer Sicht war das ein logischer Schritt“, begründete Vereins-Chef Deller. Immerhin hatte Christmann fast zwei Jahre lang an Bullachers Seite gestanden. Er vertrete die gleiche Idee des Handballspiels. „Es war uns zu riskant, jemand Externes zu holen, der das komplette System umstellt“, betonte Deller. Bullacher habe gute Arbeit geleistet. Das Problem war, neben dem Verletzungspech, zuletzt eher Kopfsache gewesen. „Es ist kein Risiko, mit den beiden Steffens weiterzumachen. Immerhin kann es, zumindest was die Punkte angeht, in der Rückrunde nur besser laufen“, sagt Deller. Zwar nehme der Verein erst im Lauf des Monats die Gespräche für die kommende Saison auf, „aber wir tendieren dazu, an der aktuellen Lösung festzuhalten“, betont Deller. Schulfreund Christian Job, der in Hochdorf wohnt und zum Saisonende als Trainer in Nußloch aufhören wird, wäre damit als möglicher TVH-Trainer vom Tisch. Steffen Christmann steht dem positiv gegenüber, auch wenn sich der Lehramt-Student dafür zeitlich neu sortieren müsse. Diese Umstellung habe bereits damit begonnen, dass er die Verantwortung für die A-Jugend der Hochdorfer abgegeben hat. „Ich bin jetzt weniger in der Halle als vorher, aber ich verbringe mehr Zeit mit der Trainingsvorbereitung“, nennt er den größten Unterschied. Der galt auch für die Vorbereitung auf den heutigen Gegner. Am bisherigen Spielsystem werde er dabei auch hier keine großen Änderungen vornehmen. „Die Veränderungen betreffen allerhöchstens Kleinigkeiten.“ Aber mit diesen Kleinigkeiten wollen die Hochdorfer den Favoriten zumindest ärgern und, im besten Falle, sogar stürzen. „Wir haben definitiv mehr Qualität, als es der letzte Platz aussagt und das wollen wir in diesem Spiel zeigen“, gibt er sich kämpferisch.

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