Ludwigshafen „Laut wird es nie“

Eleni Tatou (rechts) verrät Saskia Helfenfinger-Jeck einige Details und Geheimnisse aus der Kabine.
Eleni Tatou (rechts) verrät Saskia Helfenfinger-Jeck einige Details und Geheimnisse aus der Kabine.

«Ludwigshafen.»Sie sind zwar nicht besonders luxuriös, die Kabinen bei den Hockeyspielern des TFC Ludwigshafen. Dafür haben die Hockeydamen gleich zwei davon – eine zum Umziehen und Duschen, die andere für Taktikbesprechungen. In die erste darf kein Mann rein, in der zweiten hat einer das Sagen: TFC-Coach Timo Sessig. Eleni Tatou (20), seit ihrem siebten Lebensjahr beim TFC und Stürmerin bei den Oberliga-Damen, gewährt einen Einblick.

Frau Tatou, welcher Gedanke schießt Ihnen in den Kopf, wenn Sie die Besprechungs-Kabine betreten?

Wenn wir hier reinkommen, dann ist das Anspannung und Nervosität pur, weil man weiß, welche Verantwortung man jetzt hat. Das ist jedes Mal ein ganz besonderes Gefühl, denn ich bin immer wahnsinnig aufgeregt. Das beginnt schon am Morgen vor dem Spiel, meist schon am Abend davor. Wenn wir die Kabine betreten, wissen wir, dass es jetzt ernst wird. Es gibt sicherlich modernere, geräumigere Kabinen. Was bedeutet die Kabine für die TFC-Damen, speziell für Sie? Die Kabine hier unten ist unser erster Anlauf, der Dreh- und Angelpunkt vor und während jedem Spiel. Wenn wir uns vor einem Spiel treffen, dann geht es direkt hier rein. Die Stühle stehen in Reih und Glied, alles ist vorbereitet. Der Raum spielt eine ganz wichtige Rolle für uns. Wir kommen hier zur Ruhe, können uns sammeln – vor und während des Spiels. Momentan lagern hier Sonnenschirme und Getränkekisten, das Whiteboard steht etwas versteckt in der Ecke … Ja, aber so sieht es in dem Raum normalerweise nicht aus. Hier werden die Sachen über den Winter eingelagert. Die Kabine brauchen wir ja nicht, wenn wir in der Halle sind. Wenn die Saison demnächst beginnt (am 13. April, spielen die Löwinnen zu Hause gegen HTC Neunkirchen, Anmerkung der Redaktion), ist alles wieder in Ordnung und aufgeräumt. Und wer sind die Heinzelmännchen, die alles aufräumen und vorbereiten? Das weiß ich selbst nicht so genau. Jedenfalls haben wir während des Spiels einen ganz tollen Betreuer: Patrick Staubitz. Wenn wir in der Halbzeit vom Platz in die Kabine kommen, steht er schon mit den Getränken parat und sorgt dafür, dass wir uns um nichts kümmern müssen, sondern uns ganz aufs Spiel konzentrieren können. Ansonsten sorgen alle, die die Kabine hier nutzen, für Ordnung. Da packt jeder mit an. Wie ist generell die Stimmung in der Kabine? Wird es auch mal laut oder fliegen gar Hockeyschläger durch die Gegend? Nein, natürlich nicht. Wie die Stimmung ist, das hängt natürlich auch immer davon ab, wie das Spiel läuft. Mal ist es in der Halbzeitpause ganz still oder alle reden erst einmal wild durcheinander. Das ist dann ein richtiges Gewusel. Timo, unser Trainer, ist ganz geduldig, hört erst einmal nur zu und wartet, bis alle ruhig sind und bespricht dann das Spiel mit uns. Laut wird es aber nie. Hoffen wir mal, dass die Stimmung in den nächsten Wochen und Monaten in der Kabine gut ist … Momentan macht das Training wahnsinnig viel Spaß, von Einheit zu Einheit mehr. Wir trainieren intensiv, lachen aber auch viel. Wir sind alle zuversichtlich, was die Saison angeht. Und nach dem Spiel, geht’s dann nochmal in die Kabine zurück zur Spielanalyse? Nein, das macht unser Trainer direkt auf dem Platz. In die Besprechungskabine geht es dann erst wieder vor dem nächsten Heimspiel. Ihr habt ja den Vorteil, dass ihr quasi zwei Kabinen habt – eine für die Besprechungen und eine zum Duschen und Umziehen. Welche von beiden ist die wichtigere? Ganz klar, die im Erdgeschoss, unsere Besprechungskabine. Die andere nutzen wir wirklich nur nach dem Spiel. Der Unterschied: Hier unterhalten wir uns auch über private Themen. Der Trainer darf natürlich nicht rein. | DOPPELTERZEILENUMBRUCH

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