Ludwigshafen Kritischer Blick auf die Mappe

Rege genutzt: Informationsangebote der Zeitarbeitsfirmen.
Rege genutzt: Informationsangebote der Zeitarbeitsfirmen.

Premiere im Kulturzentrum Das Haus: Zum ersten Mal haben die Arbeitsagentur und das Jobcenter dort gestern eine Jobbörse zum Thema Zeitarbeit angeboten. Einige Arbeitssuchende haben die Möglichkeit genutzt und sich vor Ort informiert oder gleich Bewerbungsunterlagen abgegeben.

Rund 20 Zeitarbeits-Unternehmen waren mit Info-Ständen im Kulturzentrum vertreten. Dahinter standen oder saßen Mitarbeiter, um die Börsen-Besucher über ihre Stellenangebote in verschiedenen Branchen zu informieren. Im Foyer boten Mitarbeiter der Agentur für Arbeit und des Jobcenters ihre Hilfe an. Hier konnten die Besucher kostenlos ihre Bewerbungsunterlagen auf etwaige Schwächen oder Verbesserungsmöglichkeiten prüfen lassen. „Dieses Angebot wurde gerne angenommen“, berichtete Arbeitsvermittler Jörg Fedior vom Jobcenter. Viele Besucher hätten ihre Bewerbungsmappen dabei, sagte er und freute sich über die gute Resonanz auf die Veranstaltung. Beim Blick in die Bewerbungsmappen habe er so manchen Tipp geben können. „Manchmal ist der Lebenslauf falsch formuliert. Anders als früher fängt man heute mit der letzten Station im Berufsleben an“, erläuterte der Experte der Arbeitsagentur. Der Grund für die Veränderung: Die Personalverantwortlichen in den Betrieben bekämen so viele Mappen, da sei es von Vorteil, gleich auf den ersten Blick Interesse zu wecken. Und noch etwas hat Fedior festgestellt: „Ein häufiger Fehler in Bewerbungsmappen ist, dass zu wenig auf den Arbeitgeber eingegangen wird.“ Genau deshalb seien solche Veranstaltungen und Hilfsangebote für die Jobsuchenden so wichtig. Mit der kleinen Messe zum Thema Zeitarbeit, die gestern zum ersten Mal im Kulturzentrum Das Haus stattfindet, war auch Sandrina Lederer, Sprecherin der Ludwigshafener Arbeitsagentur, sehr zufrieden. Die Zeitarbeitsbörse gebe es seit einigen Jahren und habe bisher in der Passage des Rathaus-Centers stattgefunden. „Im ,Haus’ ist es ruhiger, und es gibt mehr Platz. Wir haben positive Rückmeldungen bisher“, sagte Lederer. Für die Zeitarbeits-Messe seien rund 3000 Arbeitssuchende angeschrieben worden. Von einem regen Zulauf an seinem Stand berichtete Torsten Schmid vom Zeitarbeit-Unternehmen Randstad. „Es wurden einige Bewerbungen abgegeben, die von uns jetzt mit Suchaufträgen von Unternehmen abgeglichen werden“, erläuterte Schmid. Von jedem Bewerber werde ein Profil erstellt und an suchende Firmen weitergegeben. Die Rolle von Randstad erläuterte er so: „Wir sind Vermittler, aber auch selbst Arbeitgeber.“ Ein Job bei einer Zeitarbeitsfirma sei bei manchen Leuten durchaus gefragt, etwa als „Sprungbrett“ aus der Arbeitslosigkeit oder bei Jungakademikern nach dem Studium, so Schmid. „Ich habe mich heute bei fünf Zeitarbeitsfirmen vorgestellt und meine Bewerbungen abgegeben“, sagte der 27-jährige Korbinian Eichner, der vor Kurzem arbeitslos wurde. Der Ludwigshafener hat als Fachkraft für Lagerlogistik gearbeitet. Für ihn sei die Messe gut verlaufen. Man habe ihm bereits für kommende Woche Firmenkontakte in Aussicht gestellt. Und genau das war auch das Ziel der Messe.

x