Rhein-Pfalz Kreis Kommune kauft Kirchenhaus

Wird gekauft: Die Ortsgemeinde ist bald Eigentümerin des Edith-Stein-Hauses in Altrip.
Wird gekauft: Die Ortsgemeinde ist bald Eigentümerin des Edith-Stein-Hauses in Altrip.

«Altrip.» Die Ortsgemeinde Altrip kauft der katholischen Kirchenstiftung das Edith-Stein-Haus zum symbolischen Preis von einem Euro ab. Im Gegenzug darf die Kirchenstiftung das sanierungsbedürftige Gebäude für einige Veranstaltungen im Jahr nutzen. Diese Vereinbarung gilt für 30 Jahre.

Die Vorteile für die politische Gemeinde: Sie kann im Edith-Stein-Haus weiter Grundschüler mit Mittagessen versorgen, ist gerüstet für die Pläne des Landes zur Ganztagsbetreuung und kann den örtlichen Vereinen die Räume für diverse Veranstaltungen bereitstellen, für die im Regino-Zentrum kein Platz ist. Wenn dieses saniert wird, kann das Edith-Stein-Haus zudem als Ausweichquartier dienen. Vorteil für die Kirche: Sie muss das Gebäude nicht jemand anderem verkaufen, der es vielleicht abreißen würde. Das täte all den Gemeindemitgliedern weh, die es einst mit viel Eigenleistung gebaut haben. Und sie muss es so nicht der Ortsgemeinde vorenthalten, die es dringend für die Essensversorgung benötigt. Uwe Peter Schreiner (FWG) kritisierte in der jüngsten Ratssitzung, dass der Gemeinderat bisher kein schlüssiges Konzept für die künftige Nutzung und keine detaillierte Kostenschätzung zu sehen bekommen habe. Da zudem keine Eile geboten sei, beantragte er, die Entscheidung zu vertagen, damit sich der nächste Ortsgemeinderat darum kümmern kann, der am Sonntag gewählt wird. Von dieser Idee hielt Ortsbürgermeister Jürgen Jacob nichts. „Dieser Rat, der noch bis 31. Mai im Amt ist, hat sich seit Langem intensiv mit dem Thema befasst und sollte das noch beschließen.“ Dem pflichtete Richard Olf (SPD) bei: Die Angelegenheit sei ausdiskutiert. Friedrich Späthe (CDU) hielt Schreiner entgegen, über die vom ihm bemängelten Aspekte sei sehr wohl schon beraten worden, zum Beispiel über die Kosten für den Brandschutz. Sabine Reck (Grüne) wies auf das Risiko hin, dass es sich bei einer Vertagung alles deutlich verzögern und die Kirche es sich in der Zwischenzeit anders überlegen könnte. Dieses Risiko erschien ihr zu groß. „Wir stehen hier durchaus unter einem gewissen Handlungsdruck: Denn was machen wir mit den Kindern, wenn die Kirche das Haus schließt?“ Am Ende lehnte die Mehrheit des Ortsgemeinderats den FWG-Antrag ab und stimmte für den Erwerb des Gebäudes.

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