Ludwigshafen Kommentar: Schluss damit!

Für Ludwigshafen geht es um ein

Jahrhundertprojekt. Es ist höchste Zeit, das Taktieren zu beenden.

Nein, gestern hatte keiner wirklich damit gerechnet, dass Minister Wissing die Katze aus dem Sack lässt. Warum sollte er auch? Das wäre politisch wie taktisch unklug gewesen. Schließlich weiß auch der Liberale aus Landau, wie das Geschäft läuft. Wer sich zuerst und eventuell auch etwas zu weit aus dem Fenster lehnt, fällt als erster auf die Schnauze. Nach dem Motto: Soll doch erst mal der Dobrindt liefern. Von wegen Empathie. Wenn Kämmerer Feid ein Ende des Ping-Pong-Spiels fordert, zielt er damit genau auf dieses unsägliche Hin und Her zwischen Berlin und Mainz, bei dem das Ludwigshafener Jahrhundertprojekt womöglich zerrieben oder zumindest auf die lange Bank geschoben wird. Schon 2010 versprach der frühere Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) bei einem Ortstermin einen Zuschuss von 50 Millionen Euro. Das wurde als Durchbruch gefeiert. Wie grotesk. Zumal die Gesamtkosten damals „nur“ auf 190 Millionen Euro geschätzt wurden. 2014 hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) 70 Millionen Euro in Aussicht gestellt – aber nur, falls der Bund 60 Prozent der Gesamtkosten übernimmt. Berlin ping, Mainz pong – und hier bröselt die Brücke weiter.

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