Ludwigshafen Kliniken in Ludwigshafen und Mannheim gut aufgestellt für Notfälle

In Notaufnahmen sind schnelle Entscheidungen gefragt. Zugleich sind gute Strukturen und eine Ausstattung auf hohem Niveau erford
In Notaufnahmen sind schnelle Entscheidungen gefragt. Zugleich sind gute Strukturen und eine Ausstattung auf hohem Niveau erforderlich.

Häuser erfüllen neue Kriterien und begrüßen aktuelle Beschlüsse

Hans-Friedrich Günther, Geschäftsführer des Klinikums Ludwigshafen, ist gelassen, denn die neuen Vorgaben wirken sich nicht auf die Arbeit seines Hauses aus: „Durch die Bandbreite an Fachdisziplinen sind wir gut aufgestellt, um die Anforderungen in Bezug auf Struktur, Personal und medizinisch-technische Vorhaltung umfassend zu erfüllen.“ Spezialeinheiten für die Behandlungen von Herzinfarkten oder Schlaganfällen seien seit Jahren etabliert. Rund 35.000 Patienten behandelt die Notaufnahme jährlich. Zum Team zählen elf Ärzte und 34 Pflegekräfte. In der Notaufnahme arbeite „hoch spezialisiertes Personal“ mit „modernsten Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten“. Folglich gebe es „keinen Handlungsbedarf“, sagt Günther. Das Klinikum kooperiert zudem mit dem Traumazentrum der BG Unfallklinik in Oggersheim. Somit bestehe „für die Region eine umfassende Notfallversorgung auf allerhöchstem Niveau“. 25.000 Patienten werden jährlich in der zentralen Notaufnahme des St. Marienkrankenhauses (Gartenstadt) versorgt, 14.000 sind es im Kinderkrankenhaus St. Annastift (Mundenheim), sagt Kliniksprecherin Katja Hein. Am St. Marien gibt es in der Notaufnahme 25 Pflegekräfte, einen Chefarzt, sieben Assistenzärzte sowie Fachärzte auf Abruf. Die neuen Regeln begrüßt das Haus: Man sehe darin eine „Stärkung der Notfallversorgung“ und sich im „Bemühen bestätigt, die Notfallmedizin besonders zu fördern“. Deshalb seien auch die neuen Vergütungsregeln wichtig, erklärt Hein: „Grundsätzlich geht es uns um die Qualität der Patientenversorgung. Diese können wir nur gewährleisten, wenn dies kostendeckend vergütet wird, was bisher nicht der Fall ist.“ Inhaltlich ist die Neuregelung keine Herausforderung: „Unser Krankenhaus erfüllt schon jetzt mehr als die geforderten Kriterien.“ Für das Krankenhaus Zum Guten Hirten in Oggersheim sagt Verwaltungsleiter Mark Lemberger: „Wir werden die Vorgaben sehr genau prüfen, gehen aber davon aus, dass wir die Notfallversorgung im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie für Ludwigshafen auch weiterhin übernehmen werden.“ „Wir begrüßen die neuen Regelungen sehr, denn sie können dazu beitragen, die Qualität der Notfallversorgung weiter zu verbessern“, meint Dirk Schuhmann, Pressesprecher der Universitätsmedizin Mannheim (UMM). Die Klinik behandelt gut 50.000 Patienten jährlich in der Notaufnahme. Hier arbeiten 43 Pflegekräfte und elf Ärzte. In die Kindernotaufnahme kommen jährlich 35.000 Patienten. Hier sind 16 Pflegekräfte und vier Ärzte tätig. Da laut Schuhmann „die Notfallversorgung in nahezu allen Krankenhäusern extrem defizitär“ ist, hofft das UMM, „dass die geplanten Zuschläge wirklich kostendeckend sind“. Die neuen Kriterien seien schon erfüllt. Der Sprecher verweist auf Spezialmodule wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Schwerverletzte. Ähnlich fällt die Einschätzung des Mannheimer Diakonissenkrankenhauses aus. Das Haus erfülle alle Kriterien schon, sagt Sprecherin Nicole Mansouri-Hein. In der Notaufnahme mit eigener ärztlicher Leitung werden pro Jahr 25.000 Patienten von fünf Ärzten und 27 Pflegekräften versorgt. Zu den Zuschlägen meint Mansouri-Hein: „Es bleibt abzuwarten, ob wirklich mehr Geld bereitgestellt wird, oder ob es nur zu einer Umverteilung kommt.“ CDU-Fraktionssprecher Peter Uebel, der Internist ist, freut sich, dass sich für die Bürger durch die neuen Kriterien nichts ändert: „Das zeigt, dass wir ein hohes Versorgungsniveau haben.“ Wichtig sei aber auch, dass künftig nicht mehr so viele Patienten mit Bagatellerkrankungen in die Notaufnahmen kommen, da sie dort die für Schwerkranke erforderlichen Ressourcen blockieren.

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