Ludwigshafen Keine Hausaufgaben bei Sieg

«Ludwigshafen.» „Ich hatte versprochen: Wer gegen mich gewinnt, bekommt eine Woche lang keine Hausaufgaben.“ Dieses Versprechen kann Lehrer Oliver Zapp nicht mehr halten. Denn seine Schüler sind mittlerweile im Schach so gut geworden, dass der Schulschach-Pfalzmeistertitel für die Ernst-Reuter-Grundschule dabei rausgesprungen ist.

Das Vierer-Team hat mit fünf Siegen und zwei Unentschieden den Titel am 30. Januar in Landau für seine Grundschule errungen. Einen großen Anteil daran hat auch Lehrer Oliver Zapp, in dessen Klasse 4b mit Dominik (9), Aljoscha (10) und Jermain (9) drei der vier Sieger gehen, der ebenfalls neun Jahre alte Elias besucht die Klasse 4a. Die beiden Väter des Erfolgs sind Zapp und Martin Köbsel, der als Jugendwart beim Schachklub Ludwigshafen 1912 bereits sehr erfahren im Umgang mit Neueinsteigern ist. Zapps Hausaufgaben-Motivation sei ein guter Einstieg gewesen, sagt Köbsel, ohne den Lehrer hätten sich die Jungs wahrscheinlich eher weniger für den Sport interessiert. „Seins war das einzige Klassenzimmer, in dem ich ein Schachbrett gesehen habe.“ Ein Kompliment, das Zapp zurückgibt: Durch Köbsels Training in der Schach-AG hätten die Kinder erst die Spielstärke erhalten, die zum Sieg geführt hat. Wobei Köbsel auch einen Irrtum eingesteht. Er habe gedacht, dass das Team der Grundschule nur zwei ganz starke Spieler habe. Nämlich Dominik und Aljosha. Aber: Die beiden anderen, Jermain und Elias an den Brettern drei und vier, hätten beim Turnier in der Südpfalz „bewiesen, dass sie in der Lage sind, außerordentliches zu leisten“. Gerade die stabile Punkteausbeute der beiden Spieler an den hinteren Brettern seien ein wesentlicher Faktor des Erfolgs gewesen, sagte Köbsel. Ein Wermutstropfen: Im restlichen Schuljahr gibt es keine Schach-AG an der Ernst-Reuter-Grundschule, Köbsel wäre aber gerne bereit, wieder eine im kommenden Jahr anzubieten. Die rheinland-pfälzischen Schulschachmeisterschaften sind am 10. März in Bendorf bei Koblenz – ein Samstag. Für Lehrer Zapp ist sie also ein zusätzlicher Arbeitstag. „Das mache ich doch gerne. Vor allem weil es meine Kinder sind.“