Ludwigshafen Junge Filme über das Alter

Rund 200 Filmvorstellungen stehen auf dem Programm, wenn sich von morgen bis zum 28. Oktober rund 100 deutsche Städte und Kommunen am neunten Europäischen Filmfestival der Generationen beteiligen. Über die Hälfte der Veranstalter kommt aus der Metropolregion Rhein-Neckar. Die Filme erzählen vom Alter, vom Altern und vom demografischen Wandel. Im Anschluss an jede einzelne Vorstellung sind Publikumsgespräche mit Fachleuten angekündigt.

Im Mannheimer Odeon-Kino beginnt das Programm am morgigen Donnerstag mit der beobachtenden Studie „Family Business“, die diskret und doch ungeschminkt eine Bochumer Seniorin und ihre polnische Pflegekraft porträtiert. Die bald 90-jährige Anne, die unter Demenz leidet, kann die fremde Jowita in ihrem Haushalt zunächst nur schwer akzeptieren. Erst nach und nach finden die Frauen einen Weg, miteinander umzugehen. Am Freitag, 26. Oktober, ist die sensible Doku auch im Oggersheimer Comenius-Nachbarschaftszentrum zu sehen. Das Comeniuszentrum zeigt außerdem die Dokumentationen „Dieses bunte Deutschland“ über vier sehr unterschiedliche Flüchtlingsschicksale im Allgäu, in Sachsen, Brandenburg und Berlin sowie „Young@Heart“. Im Programm ist außerdem ein Film über einen ungewöhnlichen amerikanischen Chor von 75- bis 92-Jährigen, die vergleichsweise junge Songs von The Clash bis Nirvana interpretieren. Dazu kommen das berührende Krebsdrama „Heute bin ich blond“ und der warmherzige französische Komödienerfolg „Ziemlich beste Freunde“. Im Stadtratssaal des Ludwigshafener Rathauses sind darüber hinaus die Cyrano-de-Bergerac-Variation „Monsieur Pierre geht online“ und der britische Spielfilm „Song for Marion“ zu sehen, mit Vanessa Redgrave abermals in einem Chor, der neben traditionellen Gesängen auch Rock-Nummern einstudiert. „Song for Marion“ läuft ebenfalls im Mutterstadter Gemeindezentrum Neue Pforte, weitere der genannten Filme sind in Ludwigshafen auch in der Turnhalle des TV Rheingönheim zu sehen. Dass nicht nur Kinos als Spielorte ausgewählt wurden, hat damit zu tun, dass die ausgewählten Filme über die größeren Städte hinaus auch in den Gemeinden erlebbar sein sollen, in denen es keine Kinos (mehr) gibt. Neben Mannheim, Ludwigshafen oder Mutterstadt sind auch Böhl-Iggelheim, Bobenheim-Roxheim, Dannstadt-Schauernheim oder Schifferstadt mit von der Partie. Das Kompetenzzentrum Alter am Institut für Gerontologie der Uni Heidelberg und das Gesundheitsamt Frankfurt sind die beiden Hauptveranstalter des Festivals, das 2013 zum ersten Mal stattfand. Die ausgewählten Filme dienen ihnen dabei als Medium, um ins Gespräch zu kommen und den Dialog der Generationen zu fördern. Im Netz www.festival-generationen.de

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