Ludwigshafen Ideen erwünscht

Wie sollte die kulturelle Entwicklung Ludwigshafens in den nächsten Jahren aussehen? Wo gibt es Mängel? Was wäre wünschenswert? Das Kulturbüro holt in den nächsten Wochen Kritik und Anregungen zur kulturellen Stadtentwicklung ein. Das Ergebnis will sie am Ende des Kultursommers veröffentlichen.

40 Briefe hat das Kulturbüro an Künstler der freien Szene, aber auch an Journalisten, Kulturinteressierte und -förderer verschickt und zu einem Gespräch mit Kulturbüroleiter Fabian Burstein eingeladen. Die Stadtverwaltung verspricht sich davon „kreative und innovative Ansätze“, sagte Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg gestern bei der Vorstellung des Projekts „Stadt.Kultur 2018“. In den nächsten Jahren werde sich das Gesicht der Stadt durch den Abriss der Hochstraße Nord grundlegend wandeln, nannte Reifenberg ein markantes Beispiel. Es wäre daher interessant zu wissen, welche Vorstellungen es zur kulturellen Entwicklung in dem städtebaulich neu gestalteten Areal gibt. Die Gespräche seien ergebnisoffen, betonte Fachbereichsleiter Dietrich Skibelski, ohne Rücksicht auf die Machbarkeit: „Die Finanzsituation ist, wie sie ist.“ Die Ludwigshafener Verwaltung beobachtet auch die Entwicklung in anderen vergleichbaren Städten. Cornelia Reifenberg nannte Offenbach, das es mit einem ähnlich engen Haushalt wie Ludwigshafen im Schatten des reichen Frankfurt schwer habe und nur durch kreative Ansätze überzeugen könne. Durch die Bebauung des Mainufers sei dort derzeit jedoch vieles in Bewegung, vor allem in der jungen Szene. Fabian Burstein verbindet mit den Gesprächen große Erwartungen. In der Vergangenheit habe die Stadt schon bewiesen, dass sie Fantasie entwickeln könne, sagte er. „Wir haben das Straßentheaterfestival erweitert, ohne dass dies zu höheren Kosten geführt hätte.“ Die Gespräche unter vier Augen sollten nun eine Atmosphäre schaffen, in der jeder seine Ängste und Sorgen, „was ihn quält, was ihn antreibt und glücklich macht, auch was er nicht coram publico sagen möchte“, frei und offen aussprechen könne. Das Ergebnis der Gespräche kann selbstverständlich keinerlei Anspruch auf Repräsentativität erheben. Die Verwaltung geht aber davon aus, dass mindestens 30 der 40 Angeschriebenen der Einladung folgen werden.

x