Ludwigshafen „Ich bin in der Lage, Weltmeisterin zu werden“

Alessa Pröpster will kommendes Jahr bei der EM und WM einen Titel holen, sagt die 17 Jahre alte Radsportlerin des RSC Ludwigshaf
Alessa Pröpster will kommendes Jahr bei der EM und WM einen Titel holen, sagt die 17 Jahre alte Radsportlerin des RSC Ludwigshafen.
Man hat den Eindruck, Sie fühlen sich in Ludwigshafen wohl?

Das ist in der Tat so. Ich habe hier eine neue sportliche Heimat gefunden. Das habe ich bei den Sixdays-Night schon gespürt. Es macht Spaß, hier zu sein. Ich habe sogar schon eine kleine Fangemeinde. Die Mitglieder des RSC Ludwigshafen kümmern sich sehr um mich, deshalb bin ich auch gerne zur Präsentation der Sportler des Jahres mit meinen Eltern gekommen. Wie gut kennen Sie Ludwigshafen? Ich bin nicht zum ersten Mal da. Ich kenne aber noch lange nicht alles in Ludwigshafen. Wenn ich hier bin, dann bin ich zum einen auf der Bahn an der Weiherstraße oder in der Leichtathletik-Halle am Südwest-Stadion. Das sind zwei Sportstätten, die neben der Bahn in Dudenhofen und der überdachten Bahn in Frankfurt/Oder für meine weitere sportliche Entwicklung ganz wichtig sind. Sie kommen aus Baden-Württemberg und trugen noch in der vergangenen Saison das Trikot der RSG Zollernalb. Warum jetzt der Wechsel zum RSC Ludwigshafen? Ich bekam die Möglichkeit, an das Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern, um mich ganz auf den Bahnradsport zu konzentrieren. Frank Ziegler hat sich sehr um mich bemüht. Ich wurde sogar ins Bahn-Team Rheinland-Pfalz aufgenommen. Die Chance, mit einer Olympiasiegerin und Weltmeisterin in einer Gruppe zu trainieren, wollte ich nutzen. Deshalb war für mich klar: Ich werde mich dann einem Verein in Rheinland-Pfalz anschließen. Da kam für mich persönlich nur ein Verein mit einer eigenen Bahn infrage. Da schon einige aus meiner Trainingsgruppe in Dudenhofen sind, bin ich schnell auf den RSC Ludwigshafen gestoßen. Gerade habe ich auch für die nächste Saison zugesagt. Wie unterstützt Sie denn der RSC Ludwigshafen? Ich bekomme keine finanzielle Unterstützung – weder vom Stadtsportverband noch vom Verein. Beim RSC helfen mir eine Reihe von Mitgliedern, die Rahmenbedingungen für den Leistungssport zu schaffen. Der Hauptsponsor des RSC Ludwigshafen, Handke Brunnenbau, und der Verein machten es möglich, dass ich einen Internatsplatz in Kaiserslautern erhalten habe. Inzwischen ist das sogar ein sehr familiäres Verhältnis zwischen Heiko Handke und meiner Familie geworden. Das tut einem gut. Ich hätte mir nie vorstellen können, das Elternhaus so früh zu verlassen. Nach den Erfolgen 2018 dürften Sie diesen Schritt nicht bereut haben. Definitiv nicht. Es war ein grandioses Jahr. Davon hatte ich noch nicht einmal geträumt. Es war mein erstes Jahr bei den Juniorinnen und dann noch zwei Medaillen bei der WM. Im Teamsprint hatte ich mit einer Medaille gerechnet, dagegen über die 500 Meter nicht. Das war dann meine erste Einzelmedaille bei einem internationalen Ereignis. Ich kann es kaum fassen. Steigen da die Ansprüche für 2019? Nach diesen Erfolgen möchte ich unbedingt bei der Europa- und der Weltmeisterschaft einen Titel holen. Ich bin auch überzeugt, dass ich meine Leistungen noch steigern kann und auch in der Lage bin, diese Ziele zu erreichen. Ich habe einen guten Trainer, eine tolle Trainingsgruppe und außerdem wir haben gute Bedingungen in der Pfalz.

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