Rheinpfalz Herschelbad soll bleiben

Ist für die Stadt ein Zuschussbetrieb: das Herschelbad.
Ist für die Stadt ein Zuschussbetrieb: das Herschelbad.

«Mannheim.» Noch immer wird um die Zukunft des traditionsreichen Herschelbads in den Mannheimer Quadraten gerungen. Wie der zuständige Gemeinderatsausschuss nun mit großer Mehrheit empfohlen hat, soll der Badebetrieb weitergehen. Um wirtschaftlicher zu werden, ist ein Erholungsbad mit historischem Ambiente im Gespräch.

Ein neues Konzept soll die vorhandenen Nebenflächen besser als bisher miteinbeziehen. Überlegungen und Diskussionen, wie das Mannheimer Herschelbad besser und vor allem kostendeckender genutzt werden kann, gibt es schon seit Jahren. Durch die Planungen für ein Kombibad in Herzogenried habe sich nun auch für das Herschelbad eine veränderte Perspektive ergeben, sagte der zuständige Bürgermeister Lothar Quast (SPD) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderatsausschusses für Sport und Freizeit. Konkret entfällt für die Stadt durch das künftige Angebot im neuen Kombibad die Verpflichtung, Schul- und Vereinssport in anderen Bäder für diese Zwecke bereit zu halten. Eine sich daraus ergebene Option wäre, das Hallenbad Seckenheim zu schließen. Für das Herschelbad würden sich neue Freiheiten in der Nutzung ergeben, sagte Quast. „Im Herschelbad wollen wir weiterhin Baden als Schwerpunkt. Baden bedeutet Bewegungs- und Erholungsangebote im Wasser. Keine Vereine, kein Sportschwimmen“, sagte der städtische Bereichsleiter Uwe Kaliske. Bislang stehen für den Badebetrieb in dem Jugendstilbad drei Schwimmhallen zur Verfügung, dazu ein Eingangs- und Verwaltungsbereich. Im Untergeschoss gibt es aus alter Zeit die Wannenbäder. Im Obergeschoss befinden sich die Sauna mit Dampfbad, ein dazugehöriger Ruhebereich sowie eine Freiluftterrasse. Dazu besitzt das weitläufige Gebäude weitere Räume und Flächen, die zum Teil vermietet oder ungenutzt sind. In einer 2017 vorgestellten Konzeptstudie schlugen die Macher vor, aus dem Herschelbad ein „erholungsorientiertes Bad in historischem Ambiente“ zu machen. In der Sitzung des Ausschusses waren für die Stadträte weiterhin Fragen bezüglich einer sozialen Preisgestaltung, der Parkplatzsituation und der Wirtschaftlichkeit offen. „Wir sehen keine Zukunft für das Bad“, sagte Holger Schmid von den Freien Wählern. Das große Problem seien die Parkplätze. Ein wirtschaftlicher Betrieb werde nicht möglich sein, fügte er hinzu. Vertreter von CDU, SPD, Grünen, FDP und Bürgerfraktion sprachen sich dagegen für den Erhalt des Bads und die Weiterentwicklung des Konzepts aus. Das Bad schaffe ein wichtiges Angebot für die Bewohner der Kernstadt, so deren Meinung. Schon von 2008 bis 2012 hat die Stadt rund neun Millionen Euro in die Sanierung von Dächern und Fassaden investiert, um den Zerfall des um 1912 erbauten, denkmalgeschützten Gebäudes zu verhindern. Festgestellt wurde schon damals, dass Innenräume und Technik des Jugendstilbades saniert werden müssen. Dafür hatten Gutachter im Jahr 2014 eine Summe von 43 Millionen Euro genannt.

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