Rhein-Pfalz Kreis Halteverbot soll kommen

Auch auf der Straße vor der Schule wird zur Vorsicht gemahnt.
Auch auf der Straße vor der Schule wird zur Vorsicht gemahnt.

«Fussgönheim.» Gefahr erkannt – Gefahr gebannt? Fußgönheim will dem Verkehrschaos vor der Schillerschule Herr werden. Nach der Tempomessung geht es nun um das Wie. Ein zeitlich begrenztes Halteverbot soll kommen. Die Einbahnstraßenregelung scheint derweil vom Tisch zu sein. Ob das Tempolimit von derzeit 30 auf zehn Kilometer pro Stunde heruntergesetzt wird, ist allerdings noch offen.

8 Uhr am Morgen, Fußgönheim, Schulstraße. Eltern-Taxis bringen ihre Kinder zur Schillerschule, parken kurz auf dem Gehweg, lassen die Kleinen aus dem Auto hüpfen – und die laufen dann schnurstracks über die Straße. Das Schauspiel wiederholt sich jeden Tag, ähnliches spielt sich um die Mittagszeit ab, wenn die Kinder wieder abgeholt werden. Gefährliche Situationen entstehen häufig und schnell, hat Fußgönheims Ortsbürgermeisterin Marie-Luise Klein (SPD) beobachtet. Und nicht nur sie. Eine Tempomessung über 36 Tage im August und Oktober sollte belastbare Daten liefern. Die Interpretation der Ergebnisse fiel in den örtlichen Gremien unterschiedlich aus. Während Klein unter den 15.000 erfassten Fahrzeugen durchaus viele Verkehrsteilnehmer erkannte, die schneller als die erlaubten 30 Kilometer pro Stunde unterwegs waren, sah etwa die FWG wenig Gefahr, die von Rasern ausgehe (wir berichteten). 14.527 der gemessenen Fahrzeuge hätten sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit gehalten, teilte die Wählergruppe mit. Was indes alle eint: Es geht um die Sicherheit der Kinder. Daher soll trotz unterschiedlicher Auffassungen die Situation vor Ort entschärft werden. Vertreter der Schillerschule hätten ihr mitgeteilt, dass sie sich eine Regelung der Parksituation wünschen, sagte Ortsbürgermeisterin Klein nun in einer gemeinsamen Sitzung des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses sowie des Haupt-, Finanz- und Werksausschusses. In der Diskussion herrschte über ein zeitlich begrenztes Halteverbot auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Schule Konsens. Es soll zwischen 7.30 und 8.30 Uhr sowie zwischen 11.30 und 13.30 Uhr fixiert werden. „Wenn die Leute abends zum Sport gehen, können sie dort parken“, sagte Klein. Weniger einig war sich das Gremium über eine mögliche Einbahnstraßenregelung vor der Schule. SPD und FWG sprachen sich in einer Probeabstimmung dagegen aus. „Ich bin weiterhin dafür, wir könnten es in einer zweimonatigen Probephase testen“, sagte derweil Martina Fickler (CDU). Auch bei einer möglichen Reduzierung des Tempolimits auf zehn Stundenkilometer waren die Ausschussmitglieder unterschiedlicher Auffassung. „Nicht notwendig“, sagte Jürgen Kuß (FWG), und auch Fickler sah das Geschwindigkeitslimit kritisch. „Die allermeisten sind langsamer als 18 Kilometer pro Stunde gefahren“, sagte sie. Bei der Abstimmung zeichnete sich ein relativ ausgewogenes Bild ab: Vier Stimmen für Tempo zehn, zwei dagegen und vier Enthaltungen. Das dürfte bei der Entscheidung im Ortsgemeinderat spannend werden. „Wenn keiner mehr parken darf, haben alle freie Fahrt“, mahnte Klein an. Und das könnte wiederum zu gefährlichen Situationen führen – vor allem morgens und mittags.

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