Kaiserslautern „Es war eine schöne Zeit“

Der Ökumenische Seniorenkreis Hohenecken stellt sich auf eine neue Leitfigur ein. Zum 40-jährigen Bestehen des Kreises, den Ludwig Hornung mit Gemeindemitgliedern der katholischen und evangelischen Kirche gegründet hat, gibt der langjährige ehemalige Ortsvorsteher von Hohenecken bei einer Jubiläumsfeier am heutigen Donnerstag die Leitung endgültig in andere Hände.

Hornung war 40, als er 1975 einen Gedanken in die Tat umsetzte, der ihn damals schon länger umgetrieben hatte. Um die ewigen Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten im Ort ein für alle Mal zu beenden, stieß er die Gründung eines Ökumenischen Seniorenkreises an. Das neue Pfarrheim St. Rochus bot dafür den Anlass und den perfekten Treffpunkt. Unter dem Leitmotiv: „Jenen eine Freude bescheren, deren Leben nicht immer freudvoll, deren Lebensabend nicht immer leicht ist“ hat er damit – manchen Unkenrufen zum Trotz − eine Tür aufgestoßen, durch die Gemeindemitglieder beider Kirchen nur zu gerne gemeinsam schritten. Jetzt hat Hornung vor wenigen Tagen seinen 80. Geburtstag gefeiert und meint, dass er es etwas ruhiger angehen lassen und sich die Zeit nehmen sollte, um „die Familie besser zu pflegen“. Vier Kinder und elf Enkel − zwischen Niedersachsen und München in alle vier Winde verstreut − haben den Wunsch verstärkt, sich dafür frei zu machen, weil – er sagt es immer wieder gerne: „Wir können, dürfen und sollen überall hinkommen.“ Nicht ganz so schwer fällt Ludwig Hornung sein Rückzug, weil der Kreis der Hohenecker Senioren, die an den monatlichen Treffen zusammenfanden, doch erkennbar geschrumpft ist. Statt früher 70 bis 80 Teilnehmern an den von ihm organisierten Bildungsfahrten in die nähere Umgebung oder auch mehrtägigen Ferienfahrten kommen heute regelmäßig noch 25, 30 Leute, erzählt er und versteht’s: „Es ist eine andere Generation; ein 70-Jähriger ist heute kein Senior mehr.“ Die Leute seien in dem Alter eben wesentlich mobiler als früher. „Es war eine schöne Zeit“, sinniert Hornung. Er hätte schon gerne, dass es mit dem Seniorenkreis weitergeht. Die Frauengemeinschaft beider Kirchen, die in den vergangenen Jahrzehnten immer dabei waren, haben ihm signalisiert, dass sie die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen weitermachen wollen. Auch das Organisatorische sei geklärt. Unter anderem habe sich Waldemar Delp, sein früherer Stellvertreter als Ortsvorsteher, bereiterklärt mitzumachen. Ansonsten will Hornung erreichbar bleiben, wenn seine Hilfe notwendig ist.

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