Rhein-Pfalz Kreis Es geht an die Detailarbeit

Die Haus-Hof-Bauweise, hier die Burgstraße, soll erhalten werden – das ist eines der Planungsziele.
Die Haus-Hof-Bauweise, hier die Burgstraße, soll erhalten werden – das ist eines der Planungsziele.

«Schifferstadt.» Neun Bebauungspläne soll es für jenen großen Bereich der Innenstadt geben, der bis jetzt noch nicht überplant ist. Die Grundlagen dafür haben der Bau- und Verkehrsausschuss und der Ausschuss Projekt Soziale Stadt schon mit viel Fleißarbeit in einer gemeinsamen Sitzung im September mit Flipcharts und vielen Kärtchen erarbeitet. Jetzt wurde wieder gemeinsam getagt, es ging um die Details dieser Planungsziele. Diese sollen letztlich in konkrete Festsetzungen münden. Elke Reimer, Referatsleiterin Stadtplanung und Klimaschutz bei der Stadtverwaltung, hat die Ergebnisse der September-Sitzung zusammengefasst und mit den Vorschlägen der Verwaltung ergänzt. „Es gibt teilweise Widersprüche oder ungenaue Angaben“, erläuterte sie. Fest steht auch nach der Diskussion in der jüngsten Sitzung am Mittwochabend unter anderem, dass die Haus-Hof-Bauweise mit rückwärtiger Scheunenbebauung festgeschrieben werden soll. „Keine Blockbildung durch endlose Reihenhäuser“, sagte beispielsweise Thomas Lorch (SPD). Und die Geschosshöhe soll begrenzt werden auf zwei oder drei Geschosse im künftigen Bebauungsplan. Rudolf Magin (UWG) plädierte dafür, dass es zwischen den Grundstücken immer mal wieder Fuß- und Radwegquerverbindungen geben solle, um die langen Umwege zu mindern. Dafür gab es spontane Zustimmung aus der Zuhörerschaft. Die Gestaltungssatzung und eine Stellplatzsatzung für die Regelung der Parkplatzsituation in den künftigen Bebauungsplänen sollen noch diskutiert werden. Wenn die Zusage zur Förderung der Bebauungspläne im Programm Soziale Stadt vorliegt, soll ein Planungsbüro beauftragt werden – das haben die beiden Ausschüsse einstimmig beschlossen. In eben jenem Programm Soziale Stadt ist, wie vielfach berichtet, auch der Umbau des Saals der ehemaligen Gaststätte „Zum Ochsen“ zur Begegnungsstätte vorgesehen. Michael Pack von der Unteren Denkmalschutzbehörde – der Kreisverwaltung – berichtete dazu, dass man hier seit Monaten auf einen Termin der Landesdenkmalpflege warte. Denn diese müsse eine Bestandsaufnahme in dem denkmalgeschützten Gebäude machen, bevor es weiter gehen könne. Pack erläuterte den Ausschussmitgliedern ausführlich Gründe, Umfang und Folgen des Denkmalschutzes bei dem über 90 Jahre alten Jugendstil-Gebäude, verwies auf dessen Einmaligkeit wegen des Zustands, der typischen Art-Deco-Elemente mit gezackten Linien, und der Einbettung in ein geschlossenes Ensemble. Damit stieß er bei einigen auf große Überraschung. Eine längere Diskussion war die Folge. Denn: Dass der gesamte Saal unter Denkmalschutz steht, sei nicht allen klar gewesen, monierte etwa Christoph Werner (UWG). Und auch Reiner Huber (CDU) sagte, dass man davon ausgegangen sei, dass nur die Fassade erhalten werden müsse: „Den Bürgerentscheid hätte man sich sparen können.“ Der Erste Beigeordnete Peter Kubina (SPD) verwies jedoch darauf, dass der Denkmalschutz für den „Ochsen“ bekannt gewesen sei. Laut Michael Pack stammt die Unterschutzstellung aus dem März 1990.

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