Ludwigshafen Erst die Matte, dann die Klause

Obenauf: Schifferstadts Ramon Gersák (in Blau) gewinnt gegen den Friesenheimer Enayat Ahmadi den Schlüsselkampf des Abends.
Obenauf: Schifferstadts Ramon Gersák (in Blau) gewinnt gegen den Friesenheimer Enayat Ahmadi den Schlüsselkampf des Abends.

«Ludwigshafen.» Derbystimmung – Kerwestimmung: Zur Sache ging es erst in der KSC-Halle auf der Matte, wo der VfK 07 Schifferstadt II beim 15:6-Sieg in der Rhein-Pfalz-Liga gegen Gastgeber KSC Friesenheim beide Punkte in die Rettichstadt entführte, danach zog die Karawane – zumindest ein Teil davon – die rund hundert Meter Luftlinie weiter in die „Ringerklause“ auf den Otto-Buckel-Platz zur „Dritten Halbzeit“.

Wobei, „Dritte Halbzeit“ stimmt in diesem Ausnahmefall nicht ganz. Denn: „Wir ziehen die Kämpfe durch – ohne Pause“, informierte Hallensprecher Arno Lerner kurz nachdem beide Mannschafte unter dem rhythmischen Klatschen der Zuschauer – welch schöne Tradition beim Ringen – die Halle betreten hatten. Keine Pause also nach der Hälfte der Kämpfe - ein einmaliger Fall. Wohl geschuldet dem relativ späten Kampfbeginn (20.09 Uhr) einerseits, vor allem aber der Tatsache, dass der KSC nebenan auf dem Kerweplatz sein Zelt aufgebaut hatte. Dort waren einige Helfer eingebunden, und dort sollten ja auch nach dem Mannschaftskampf möglichst viele hin, um „Weck, Worscht un Woi“ zu konsumieren. Sechs ansehnliche Kämpfe bekamen die 100 Zuschauer zu sehen. Zwei Klassen (57 und 61 kg) blieben unbesetzt, eine durch den KSC, die andere durch den VfK. Es begann aufregend im Schwergewicht. Beide – Marcin Cichon, KSC, 112,3 kg und Ramazan Akgün, VfK, 113,8 kg – wogen fast gleich viel. Cichon führt zur Pause 1:0, doch Akgün hatte die bessere Kondition und siegte 6:1 nach Punkten. Emotionen auch im zweiten Kampf (96 kg, Freistil). Hier nutzte Alen Halil (KSC) seine Gewichtsvorteile nicht und unterlag dem konditionsstarken Nasar Shaheen 6:11. Danach das Schlüsselduell. „Das war ein schöner Kampf. Sieger nach Punkten Ramon Gersák.“ So der trockene Kommentar des Hallensprechers. Enayat Ahmadi (KSC) hatte sich verzockt. Er hätte aufgrund seines Gewichts (60,6 kg) auch eine Klasse tiefer ringen können und dort wohl vier Punkte geholt. So traf er auf eigenen Wunsch in der 66-kg-Klasse auf Gersak – und unterlag 7:12. Danach musste Alexander Gößner (KSC) seinem Trainingsrückstand Tribut zollen und unterlag Marc Lammert 6:9, Josip Tomic (KSC) siegte 6:0 gegen Harald Lieb. Zum Abschluss gewann Christian Hermann (VfK) mit technischer Überlegenheit gegen Taheri Rahmathulla zum 15:6-Endstand.

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