Ludwigshafen Ergebnisse bei Stadtmeisterschaft stehen schon fest

Ausverkauft wird die Friedrich-Ebert-Halle morgen wieder sein. Die Stadtmeisterschaft lockt nunmal.
Ausverkauft wird die Friedrich-Ebert-Halle morgen wieder sein. Die Stadtmeisterschaft lockt nunmal.

«LUDWIGSHAFEN.» Wann immer im Fernsehen eine Fußball-Übertragung von Spielen um den DFB-Pokal läuft, kann man sicher sein, dass irgendwann irgendjemand mit wichtiger und unbewegter Miene folgende ebenso banale wie zutreffende Erkenntnis von sich gibt: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.“ Mutmaßlich war Sportschau-Altmeister Ernst Huberty einer der Ersten, der den Satz verwendet hat. Ein alter Hut also und doch ein wahrer Spruch. Gemeint ist, dass im Pokal der „Große“ den „Kleinen“, der über sich hinauswächst, unterschätzt und verliert. Eine Niederlage, die nicht mehr zu korrigieren ist. Ähnlich verhält es sich mit der Ludwigshafener Stadtmeisterschaft, auch da sind Überraschungen an der Tagesordnung. Das macht die große Anziehungskraft des Turniers aus. Wenn der „Kleine“ führt, dann brodelt die Halle, die Zuschauer – meist auf der Seite der Unterklassigen – gehen voll mit. Das verleiht dem Außenseiter Flügel und der Klassenunterschied verschwimmt immer mehr. Auch so ist es zu erklären, dass der Oberligist FC Arminia Ludwigshafen zwar in den vergangenen vier Jahren immer im Finale stand, aber 2018 (1:5 gegen BSC Oppau), 2017 (1:3 gegen BSC Oppau) und 2015 (1:2 gegen den LSC) verlor. Und beim Sieg gegen den SV Ruchheim 2016 benötigte der FCA ein Neunmeterschießen. In diesem Jahr scheint die Arminia besser gerüstet. Trainer Hakan Atik ist ein extrem ehrgeiziger und erfolgsorientierter Mann, der um das große Prestige des Turniers weiß. Wenn er sagt, er wird morgen mit der bestmöglichen Mannschaft antreten, dann ist das auch so. Die Zuschauer dürfen sich wohl auf Hallen-Asse wie Nico Pantano, David Braun oder Nauwid Amiri freuen. Für Atik wäre ein zweiter Platz ein Misserfolg. Deshalb werden die Rheingönheimer nichts anbrennen lassen. Die eigenen Gesetze des Turniers werden nicht greifen. Konsequenz: Der FCA marschiert durch und wird Hallenstadtmeister. Endspielgegner morgen um 17.15 Uhr wird der SV Ruchheim. Die Mannschaft eröffnet um 9 Uhr fast schon traditionell das Turnier. Das hat den Vorteil, dass man ausgeschlafen sein muss und früh Betriebstemperatur erreicht. Trotz des Abgangs von Edeltechniker Emre Efe sollten die Ruchheimer stark genug sein, sich durchzusetzen. Dazu hat der SVR den vom Bewegungsablauf an Gerd Müller erinnernden Torjäger David Ger-ner in seinen Reihen. Über die Veranstaltung in der Eberthalle zu reden und nicht den BSC Oppau zu erwähnen, ist unmöglich. Der Doppelsieger von 2017 und 2018 zeichnet sich seit Jahren durch einen besonderen Spirit aus. Der beseelt das Team. In der kniffligen Gruppe C muss man wohl Erster werden, um der Arminia in Viertel- und Halbfinale aus dem Weg zu gehen. Für den Geist beim BSC spricht, dass sich Torwart-Oldie Markus Edelmann in seiner wohl letzten Saison noch mal vor 2000 Zuschauern präsentieren darf. Kein Turnier ohne Geheimtipp: Die Rolle des Hechts im Karpfenteich könnte dem ESV zufallen. Wenn das Team sich von einer möglichen Hektik nicht anstecken lässt und cool bleibt, können die „Eisenbahner“ weit kommen. Dem Sieger der Gruppe B winkt der Halbfinaleinzug. Das wäre sowohl für den LSC als auch für den SV Südwest eine schöner Erfolg. So wie beschrieben wird die Stadtmeisterschaft verlaufen. Und wenn nicht, dann gilt der Satz, „dass das Turnier seine eigenen Gesetze hat“. Der inzwischen 91-jährige Huberty würde wohl zustimmend nicken.

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