Ludwigshafen Entdeckungsreise im Kunstpark

Martin J. Eckrich vor seiner neuen Installation „Die Brücke“.
Martin J. Eckrich vor seiner neuen Installation »Die Brücke«.

Kunst und ihre Künstler auf besondere Art erleben: Das soll das Offene Atelier ermöglichen, das der Bund Bildender Künstler (BBK) in Rheinland-Pfalz anbietet. Einer der Teilnehmer ist der Schifferstadter Künstler Martin J. Eckrich, der seine Galerie und seinen Kunstpark am Wochenende geöffnet hatte und Interessierten nächstes Wochenende erneut die Gelegenheit gibt, Installationen und Illuminationen zu erleben.

Wer von der Iggelheimer Straße aus das Anwesen von Martin J. Eckrich und seiner Frau betritt, befindet sich nach wenigen Schritten wie in einer anderen Welt. An das Haus schließt sich ein langes und schmales Grundstück mit 2000 Quadratmetern an. Der Gast schlendert unter großen, alten Bäumen auf schmalen Wegen inmitten von Efeu durch den Kunstpark, den Eckrich mit seinen Kunstwerken gestaltet hat. „Die Besucher kommen vor allem wegen des Erlebnisses der Kunst in der Natur“, berichtet der Künstler. So begegnen Spaziergänger Skulpturen, Plastiken und Installationen, die das Auge fesseln. Denn sie fordern den Betrachter heraus, genau hinzusehen und das Kunstwerk in seinem Wesenskern zu entdecken. Wer möchte, kann eine kundige Führung durch den Künstler bekommen. Der Kunstpark sei über Jahre gestaltet worden, verrät Eckrich. Der 55-Jährige hat aus seinem reichhaltigen Schaffenswerk den Park immer wieder ergänzt, wie jetzt für das Offene Atelier die Installation „Die Brücke“. Auf filigrane Weise entstand aus Ästen und Zweigen ein Bogen, „der nicht physisch begehbar ist, sondern gedanklich“, betont er. „Man braucht keine Mauern, sondern Brücken – zwischen Mann und Frau und zwischen den Menschen“ lautet sein Anliegen, das er durchaus auf das Miteinander von Religionen ausgeweitet sehen möchte. Für das Offene Atelier hat Eckrich zudem einige seiner Kunstwerke mit einer Illumination besonders in Szene gesetzt. So windet sich eine rote LED-Kette durch die Äste und Zweige der Holz-Skulptur „Urknall“. „Das wirre Knäuel im Zentrum ist eine Glyzinienwurzel – ein Fundstück auf einem Friedhof, sie wurde mit vielen Hölzern gestaltet, die strahlenförmig herausragen“, erklärt er die Entstehung. „Der Mensch hat den Urfunken in sich und etwas Temperamentvolles, Bewegtes – er ist Teil des Ganzen“, erläutert der Künstler. Auch der Themenkomplex „Leben und Tod“ findet sich wieder – wie in der Installation „Der letzte Weg“, für die ein Weg durch einen Vorhang in den Waldboden geebnet wurde. Hier verläuft die Grundstücksgrenze, dahinter fließt der Rehbach – das Ufer für Besucher zugänglich zu machen, ist eines der künftigen Projekte. Wer wiederkommen möchte: Der Kunstpark ist nach telefonischer Rücksprache zu jeder Jahreszeit offen für Besucher, sagt Eckrich. Im Winter allerdings werden Skulpturen aus Holz und Ton in ein Lager gebracht, um sie vor der Witterung zu schützen. Dass sich ein Besuch stets lohnt, bestätigt ein Blick ins Gästebuch: „Der Weg durch den Park ist wie ein Gang durch das Leben mit seinen Höhen und Tiefen.“ Termin Offenes Atelier, Samstag, 29. September, 14 bis 21 Uhr, Sonntag, 30., von 14 bis 19 Uhr; am Sonntag, 15 Uhr, findet eine Performance statt. Kontakt: Martin J. Eckrich, Iggelheimer Straße 54, Schifferstadt; Informationen: Telefon 06235/82586 und unter kunst-eckrich.de.

x