Speyer Engagiert im Rhein-Pfalz-Kreis

Machen sich für das Ehrenamt stark: die ausgezeichneten Bürger. Mit dabei stehen Landrat Clemens Körner (zweite Reihe, rechts) u
Machen sich für das Ehrenamt stark: die ausgezeichneten Bürger. Mit dabei stehen Landrat Clemens Körner (zweite Reihe, rechts) und Kreisbeigeordneter Manfred Gräf (letzte Reihe, Mitte).

Das Netzwerk Hilfe Maxdorf ist mit dem Ehrenamtspreis des Rhein-Pfalz-Kreises ausgezeichnet worden. Preisträger sind auch der Dudenhofener Erich Bettag für den Aufbau eines Museums, die Bürgerbus-Fahrer von Limburgerhof und der Förderverein des Maxdorfer Lise-Meitner-Gymnasiums für sein Projekt Deskbikes. Der Preis wird alle zwei Jahre für besonderes ehrenamtliches Engagement vergeben.

Aus einer akuten Problemsituation ist 2015 in Maxdorf das Netzwerk Hilfe entstanden: Der Verbandsgemeinde Maxdorf wurden Flüchtlinge zugeteilt und die mussten schnell untergebracht und betreut werden. Verwaltung, Kirchengemeinden, Privatpersonen und Unternehmer taten sich zusammen, um Hilfe zu organisieren und zu koordinieren. Inzwischen hat sich aus der ursprünglichen Flüchtlingshilfe ein Netzwerk gebildet, das für alle Bedürftigen in der Verbandsgemeinde Unterstützung bieten will, sagte der Vorsitzende Rainer Bahnemann. Ausgezeichnet mit dem Hauptpreis wurden die beiden Projekte „Frauen und Kinder“ und „Kita und Schulen“. Das Netzwerk Hilfe besteht derzeit aus 114 ehrenamtlichen Mitgliedern, die sich in Teams organisieren und sich verschiedenen Themen widmen. Ein großer Erfolg sei die Frauengruppe, die zur Hälfte aus muslimischen Frauen besteht. Erich Bettag hat an der Dudenhofener Realschule plus ein museales Naturzentrum geschaffen. In 16 Vitrinen werden Fossilien, Präparate und Artefakte aus der Steinzeit präsentiert, die der passionierte Naturforscher zeit seines Lebens gesammelt hat. „Bitte schauen Sie sich das an“, sagte der 82-Jährige. Zu sehen seien auch Vorderbein- und Kieferknochen eines Mammuts, gefunden in der Nähe von Speyer. Die gezeigte Erdgeschichte beginne mit dem Kambrium und reiche bis in die Zeit der Frühmenschen. Ein Katalog zur Ausstellung sei erhältlich. Für sein Werk wurde er mit einem zweiten Preis bedacht. Winfried Hotten hat sein Projekt einfach mal mitgebracht. Der Lehrer des Lise-Meitner-Gymnasiums hat ein Deskbike vorgestellt – zu deutsch: ein Pult-Rad. Das ist ein Standfahrrad, das vor ein Pult gestellt wird, sodass man auf diesem arbeiten kann, während die Füße in die Pedale treten. Darauf aufmerksam geworden sei er durch einen Artikel über eine Schule, die im Klassenzimmer Ergometer aufgestellt hat. Zusammen mit Schülern habe er das Ergometer-Klassenzimmer besucht. Über den Förderverein wurden bis jetzt zwölf Pulträder gekauft und das damit ausgestattete Klassenzimmer sei sehr gefragt. Dass das Pedaletreten die Konzentration fördere, sei für die Schüler eindeutig. Für dieses Projekt wurde der Förderverein des Gymnasiums mit einem zweiten Preis ausgezeichnet. Der Bürgerbus in Limburgerhof ist nicht nur ein Transportmittel. Wie Jürgen Kleinhans, Fahrer und Sprecher des Teams, berichtete, sei es für viele alte Menschen wichtig, bei den Fahrten andere Leute zu treffen und am Leben im Ort teilzunehmen. Montags und donnerstags werden von neun bis 13 Uhr stündlich 26 Haltestellen angefahren. In den Bussen seien schon Freundschaften entstanden. Landrat Clemens Körner (CDU) würdigte den Einsatz der Preisträger. Ziel der Preisvergabe sei es, besonders gelungene Projekte vorzustellen und zur Nachahmung anzuregen. Der Erste Kreisbeigeordnete Manfred Gräf (CDU) erklärte, das Ehrenamt kenne keine Grenzen von Geschlecht, Alter oder Kultur.

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