Rhein-Pfalz Kreis Ein denkwürdiges Jahr

Neuhofener Dauerthema Sportplatz: Hier soll bald ein Supermarkt gebaut werden. Der Tennenplatz soll dafür in die Nähe des Badewe
Neuhofener Dauerthema Sportplatz: Hier soll bald ein Supermarkt gebaut werden. Der Tennenplatz soll dafür in die Nähe des Badeweihers Steinerne Brücke wechseln. Das finden die Anwohner dort aber nicht so gut.

«Neuhofen.» In Neuhofen ist ein Jahr zu Ende gegangen, das Spuren hinterlassen hat – auch bei Ortsbürgermeister Ralf Marohn (FDP). Der Streit um den Standort des neuen Lebensmitteleinzelhandels bewegte die Menschen, der Bürgerentscheid fiel dann aber nicht wirklich knapp aus: Der Tennenplatz im Zentrum soll weichen. Allmählich kehrt aber wieder Ruhe ein im Dorf – und die meisten Akteure sind bereit, gemeinsam die Ortsentwicklung voranzutreiben.

„Es war gut, dass das Votum des Bürgerentscheids so eindeutig war, die Stimmung ist jetzt wieder friedlicher“, sagt Neuhofens Ortsbürgermeister Ralf Marohn. Aber: Mit dem Entstehen des Supermarkts ist die Umsiedlung des Sportplatzes verbunden, der am Badeweiher Steinerne Brücke gebaut werden soll. Das wiederum sehen einige Anwohner kritisch. Sie hofften, dass der Platz näher an der B 9 gebaut wird. Diesen Wunsch wird der Bürgermeister jedoch nicht erfüllen. Denn zum einen gebe es für das gewünschte Areal keinen Flächennutzungsplan. Zum anderen seien dort ausgewiesene Bioanbauflächen, die nur nach jahrelangem Vorlauf umgewidmet werden können. Marohn verspricht allerdings, dass der Sportplatz so weit wie möglich entfernt von Wohngebäuden gebaut werden soll. Als zusätzlichen Lärmschutz will er eine vorgelagerte Sporthalle einplanen lassen, die zu einem späteren Zeitpunkt gebaut wird. Was gleichfalls alle Neuhofener beschäftigt, ist die Umgestaltung der Jahnstraße/Hauptstraße. Die vielen Gewerke zu koordinieren, sei keine einfache Aufgabe gewesen und der Bauabteilung gebühre dafür großes Lob, sagt Marohn. Jetzt ist etwa ein Jahr Geduld gefordert, bis die Bauphase abgeschlossen ist. So lange müssten die Bürger eine Umleitung in Kauf nehmen. Dieser wichtige Verkehrsweg durch die Ortsmitte wird eine deutlich andere Optik bekommen und durch Bäume, Beete, Bänke und einen Brunnen aufgelockert. „Natürlich gibt es eine Diskussion um wegfallende Parkplätze, die an anderer Stelle geschaffen werden. Aber mit dem jetzigen Gestaltungskonzept wird die Straße deutlich aufgewertet“, sagt Marohn. Weitere Bauprojekte sind in der unmittelbaren Nachbarschaft geplant. Das alte Rathaus soll saniert und für Gruppen und Vereine zugänglich gemacht werden. Der Verkauf des Hauses der Vereine ist bereits in trockenen Tüchern und die Landeszuschüsse werden im Frühjahr erwartet. Aber nicht nur die Vereine bekommen ein neues Domizil. Wichtig ist dem Ortsbürgermeister auch, ein besseres Angebot für Volkshochschulkurse zu schaffen, die im alten Rathaus stattfinden können. Am gegenüberliegenden Otto-Ditscher-Haus sollen bald die ersten Arbeiten beginnen, etwa der Anbau eines Fahrstuhls und die Dachsanierung. Auf gute Nachrichten können Familien mit jüngeren Kindern hoffen. Denn mit der Baugenehmigung für die Kita mit dem Namen Wirbelwind rechnet Marohn noch im Januar. Wann dann mit dem Neubau in der Carl-Reiß-Straße begonnen wird, kann er aber noch nicht genau sagen. Weiterhin wird es auch bessere Spielmöglichkeiten geben. Der Ortsbürgermeister hat ein Konzept erarbeiten lassen, das sehr positiv aufgenommen wurde. Alle Spielplätze sollen nach und nach attraktiver gestaltet werden. Womöglich könnte am Rehbachwanderweg ein zusätzlicher Platz entstehen, wo sich alle Altersgruppen treffen können. Die neueste Idee ist, am Badeweiher einen Wasserspielplatz einzurichten. Das hat mit einer Vision zu tun, die mittlerweile konkretere Formen angenommen hat: Marohn möchte den Tourismus etwas ankurbeln und die Steinerne Brücke sowie die Schlicht barrierefrei umgestalten und die beiden Gewässer mit Wanderwegen verbinden. Dies sei ein einmaliges Projekt in Rheinland-Pfalz, wo es bislang keinen behindertengerechten Badesee gebe. Was im vergangenen Jahr schon deutlich erkennbar war, soll in diesem Jahr weiter fortgesetzt werden: die innerörtliche Begrünung. Neuhofen feiert in diesem Jahr sein 825-jähriges Bestehen, für das Jubiläum soll der Ort ansprechend und mit viel Sommerflor ausgestattet sein. Und es wird eine Menge Veranstaltungen geben, bei denen auch zahlreiche Vereine mitwirken. Dass Marohn es versteht, die Feste im Ort deutlich zu beleben, hat er bereits mehrfach bewiesen. Ab diesem Jahr wird auch die Renovierung der Waldparkhalle abgeschlossen sein, die sich gut für Veranstaltungen eignet.

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