Rhein-Pfalz Kreis Direkte Einfahrt statt Umweg
«Mutterstadt.» Der große Parkplatz vor dem Ärztehaus in der Oggersheimer Straße in Mutterstadt ist gut erreichbar. Der kleine Parkplatz aber nicht. Wer dort sein Auto abstellen möchte, muss einen weiten Umweg in Kauf nehmen – oder fährt einfach entgegen der Einbahnstraßenregelung. Das soll sich ändern.
Zwei eigene Ein- und Ausfahrten hat der große Parkplatz am Mutterstadter Ärztehaus. Und: Er ist bequem von der Oggersheimer Straße aus erreichbar. Ein Stück weiter befindet sich an der Einmündung Friedhofstraße ein zweiter, kleinerer Parkplatz. Die Zufahrt liegt ein paar Meter in die Friedhofstraße hinein. Für Parkplatzsuchende läge es also eigentlich nahe, einfach von der Oggersheimer in die Friedhofstraße abzubiegen, um dorthin zu gelangen. Genau da liegt aber das Problem: Einbiegen ist nicht erlaubt. Die Friedhofstraße ist eine Einbahnstraße. Was viele Verkehrsteilnehmer nach offiziellen Angaben trotzdem nicht davon abhält, ein paar Meter entgegen der Einbahnstraße auf den Parkplatz zu fahren. Die legalen Lösungen: Auf der Oggersheimer Straße weiter ortsauswärts fahren bis zur Friedensstraße, dieser bis zur Ampel folgen, dort nach rechts auf die Ludwigshafener Straße abbiegen, auf dieser bis zur Friedrich-Ebert-Straße fahren und dieser in der zulässigen Richtung über die Friedhofstraße bis zum Parkplatz folgen – macht etwa 1,1 Kilometer Umweg. Oder auf der Oggersheimer Straße Richtung Ortsmitte, an der früheren Ampelkreuzung links auf die Ludwigshafener Straße abbiegen und bis zur Friedrich-Ebert-Straße fahren und weiter wie bei Lösung eins – macht hier ungefähr ein Kilometer Umweg. Dritte Alternative: Auf der Ludwigshafener Straße bis zur Einmündung auf den ebenfalls großen Parkplatz vor dem Rathaus beziehungsweise an der Neuen Pforte fahren, den Wagen dort parken und das kurze Stück zum Ärztehaus zu Fuß zurücklegen. Alles umständlich. Und – wie Margrit Heene (CDU), Mitglied des Gremiums für Verkehrsfragen anmerkte – nicht ausgeschildert. Für die ortskundigen Mutterstadter sei das kein Problem, für auswärtige Patienten dagegen schon. „Die Leute sind ganz verwirrt. Sie wissen nicht, wie sie dort hinkommen und auch nicht, dass es an der Neuen Pforte fußläufig erreichbare Parkplätze gibt“, sagte sie und stellte fest, dass Mutterstadt auch kein Parkleitsystem besitzt. Mit dem Thema hatte sich das Gremium bereits vergangenes Jahr befasst. Damals hatte es nach langer Diskussion den Antrag, die Einbahnregelung in der Friedhofstraße aufzuheben oder zu ändern, einstimmig abgelehnt. Jetzt hatte eine Bürgerin die Angelegenheit erneut aufgegriffen und eine direkte Zufahrt von der Oggersheimer Straße beantragt. Werner Stubenrauch von der Lokalen Agenda fand, die Ärzte könnten ihre Patienten über die korrekten Routen informieren. Das hielt der Beigeordnete Volker Strub (FWG) für unrealistisch. Er stimmte der Bürgerin und Heene jedoch zu, dass die Situation besonders für Auswärtige undurchsichtig und der Umweg zu lang ist. Aber eine Zufahrt von der Oggersheimer Straße auf den kleinen Parkplatz sei problematisch. Denn in unmittelbarer Nähe befänden sich sowohl die beiden Zu- und Ausfahrten zum großen Parkplatz als auch die Einmündungen Luitpoldstraße, Ruchheimer Straße und Friedhofstraße. Zudem seien dort 50 Kilometer pro Stunde erlaubt, da der Tempo-30-Abschnitt vorher ende. Alleine entscheiden könne die Gemeinde das auch nicht. Da die Oggersheimer Straße eine Landesstraße sei, müsse dazu der Landesbetrieb Mobilität (LBM) gehört werden. Heene schlug vor, den Tempo-30-Abschnitt bis zum Ärztehaus oder sogar bis zur Friedhofstraße zu verlängern, um die Chancen für eine Zufahrt von der Oggersheimer Straße zu erhöhen. Dazu sagte Strub: „Wir können das gerne beim LBM beantragen. Doch es war schon ein Kampf, den jetzigen 30er-Abschnitt zu bekommen. Ich sehe daher keine große Erfolgschance.“ Das Gremium befand einstimmig, es zumindest zu versuchen.
