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Los geht’s: Maxdorf bekommt kostenloses Wlan im Ort.
Los geht’s: Maxdorf bekommt kostenloses Wlan im Ort.

«Maxdorf.» „Endlich.“ So hat Maxdorfs Ortsbürgermeister Werner Baumann (CDU) reagiert, als der Beschluss im Rat am Donnerstagabend durch war: An drei Stellen im Dorf wird es bald freies Wlan geben. Der Weg dorthin aber war zäh – und die Opposition zündet ein weiteres kleines Störfeuer.

Nach 20 Minuten ist erst einmal Schluss im Maxdorfer Carl-Bosch-Haus. Sitzungsunterbrechung. Kurz soll sie sein. Ortsbürgermeister Werner Baumann (CDU) geht zunächst zur CDU-Fraktion, spricht mit den Ratsmitgliedern. Dann redet er mit Robert Hermle (SPD), folgt ihm in die Runde der Sozialdemokraten. Im Schlepptau hat Baumann Paul Poje (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Es geht darum, ob es in Maxdorf künftig kostenlose Zugangspunkte zu öffentlichem Wlan geben soll. Der Antrag der CDU datiert bereits aus dem August 2017, zuletzt wurde das Thema im Haupt- und Finanzausschuss vor eineinhalb Wochen ausgiebig diskutiert. In dieser Sitzung bekam die Verwaltung noch einmal Hausaufgaben mit auf den Weg: Sie sollte zusammenstellen, was das drahtlose Netzwerk einmalig und jeden Monat kostet. Laut Poje sind es 1030 Euro je Anschluss für die Anschaffung und monatlich 46,33 Euro je Anschluss im Betrieb. Als Zugangspunkte im Ort sind die Hauptstraße 66a, das Carl-Bosch-Haus und die Gemeindebücherei vorgesehen. Damit Maxdorf noch in die aktuelle Förderrunde des Landes kommt, muss bis Ende März der entsprechende Antrag in Mainz vorliegen. Das Land unterstützt 1000 Kommunen in Rheinland-Pfalz mit 500 Euro, wenn sie freies Wlan in ihrer Gemeinde anbieten. Alfons Wiebelskircher (SPD) verlässt die Gesprächsrunde seiner Fraktion, setzt sich wieder auf seinen Platz. Er wirkt genervt. „Dann soll die Verwaltung halt gescheit arbeiten“, sagt er. Er kritisiert, dass die Kostenzusammenstellung nicht schriftlich vorliegt. Und Peter Hauck (SPD) ist nicht klar genug geregelt, wie die Wartung der Anschlussgeräte aussieht. Laut Bürgermeister Baumann sind regelmäßige Updates vorgesehen – und die Zeit für einen Download ist auf eine Stunde begrenzt. Damit soll verhindert werden, dass Nutzer illegale Inhalte aus dem Netz herunterladen. „Waren aber lange zwei Minuten“, sagt Wiebelskircher, als die Unterbrechung sich ihrem Ende neigt und alle Ratsmitglieder an den Tisch zurückkehren. „Eine halbe Fraktionssitzung“, entgegnet Bürgermeister Baumann. „Alle wollen es. Wir sind dafür, das Thema so schnell wie möglich anzugehen“, sagt Hermle. Wiebelskircher klatscht in die Hände: „So, lass abstimmen.“ Die Finger gehen nach oben. Im Zuschauerraum sitzt Nils Max und schmunzelt. Er wird 2019 der SPD-Kandidat fürs Bürgermeisteramt. „News aus der Ratssitzung“, schreibt er auf seiner Facebook-Seite, „Maxdorf kriegt freies Wlan.“ Dann fragt er die Internetgemeinde, was sie davon hält: „Halbherziger Aufschlag oder ein großer Schritt vorwärts für Maxdorf?“ Zwei Kommentatoren erkennen die Entscheidung zumindest als guten Anfang für die Gemeinde. Sieht auch Amtsinhaber Baumann nach dem Votum des Rats so: „Endlich“, sagt er, „alle Kinder und Senioren in Maxdorf werden sich freuen.“

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