Ludwigshafen Die fünf Bremer Stadtmusikanten

Die wahre Geschichte der Bremer Stadtmusikanten gibt es nicht bei den Gebrüdern Grimm. Die gibt es bei der Brasserie, dem Blechbläserquintett aus Schifferstadt, hier sogar mit Musik und Bildern. Das lustige Kinderkonzert in der Aula des Paul-von-Denis-Schulzentrums hat auch den Erwachsenen Spaß gebracht.

In Bremen steht eine Statue der Stadtmusikanten. Sie zeigt vier Tiere übereinander: unten der Esel, dann der Hund, die Katze und ganz oben der Hahn. So dachten jedenfalls alle. Doch noch höher, auf dem Hahn und von unten nicht zu sehen, sitzt Tier Nummer fünf: eine Hummel. So erzählt Hans Hummel mit der Tuba, dass man ihn wohl vergessen hat, weil er so klein ist. Karl Berkel hat in dieser Rolle einen tollen Auftritt. Als „dicker Brummer“ summt und brummt er mit der Tuba herum. Und er hat ein tolles Solo, natürlich den „Hummelflug“ von Rimsky-Korsakoff. Das äußerst flotte Stück besteht aus Sechszehntel-Läufen. Das Originaltempo sind 184 Viertel pro Minute – 736 Noten pro Minute. Das ist auf anderen Instrumenten eindrucksvoll, auf der Tuba ist es absolut verblüffend. Dann macht Hans Hummel die Bekanntschaft mit dem Esel, der beim Müller Säcke schleppt. Er stellt sich vor als Mesut Esel. Die Fußballfans im Publikum kichern. Matthias Berkel lässt ihn auf dem Horn ächzen. Sie ziehen zusammen weiter und treffen einen Hund. Der kommt aus Jamaika, trägt Dreadlocks und heißt Bob. Björn Bein bläst in dieser Rolle die Trompete. Zusammen spielen sie „Who let the Dogs out?“ Das Trio trifft auf einen Kater, der Trompete spielt, ziemlich großkotzig auftritt und einen amerikanischen Akzent hat. „Ick bin Donald“, sagt Manuel Viehmann in der Rolle, „Donald Trump-et. Meine Freunde nennen mich … äh … ich hab` keine Freunde.“ Jetzt findet er aber welche und zusammen spielen Hummel, Esel, Hund und Kater schon ganz flotten Dixieland. Sie treffen Monsieur Coq au Vin, einen eitlen Gockel, der völlig aufgeregt ist: Nicht weil man ihn kochen wollte – sondern, weil man Weißwein statt Rotwein nehmen wollte! Posaunist Konstantin Pässler mit Hahnenkamm, Cocarde am Revers und gelben Stiefeln gackert großartig über die Bühne. Bei den Gebrüdern Grimm kommt die tierische Truppe gar nicht in Bremen an – das ist bei den Gebrüdern Berkel & Co anders. Nachdem sie die Räuber aus dem Haus getrieben haben, ziehen sie weiter. Dabei gibt es weiter tolle Musik von Klassik bis Jazz. Kein Wunder, denn vier der fünf Musiker sind Profis – und Pässler, der im Hauptberuf Marketingmanager ist, muss sich keineswegs verstecken. Pfiffige Arrangements und kultivierter Klang haben die Brasserie schon immer ausgezeichnet. Mit dem humorvollen Kinderkonzert haben sie Musik und Humor sehr gelungen verbunden. Da hatten nicht nur Kinder Spaß. Ausgestellt waren die Bilder des zugehörigen Bilderbuchs zur CD, die Ernst Berkel gemalt hat.

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