Ludwigshafen Der Eisenfuß vom Betzenberg

Etienne Stadler vom FC Arminia Ludwigshafen hat klare Ziele. Der Fußball steht da nicht im Mittelpunkt.
Etienne Stadler vom FC Arminia Ludwigshafen hat klare Ziele. Der Fußball steht da nicht im Mittelpunkt.

«LUDWIGSHAFEN.» Abwehrspieler schießen in der Regel nicht allzu häufig Tore. Wenn dann doch mal ein Tor erzielt wird, ist die Freude darüber oft umso größer. So war es auch bei Etienne Stadler, der am vergangenen Samstag sein erstes Tor für den Oberligisten FC Arminia Ludwigshafen erzielte. Es war der Ausgleich beim 3:1-Sieg in Wiesbach. „Nach einem abgewehrten Eckball kam der Ball noch einmal vor das Tor des Gegners und ich habe ihn reingeköpft“, schildert Stadler den Treffer. Das Tor war typisch für Etienne Stadler. Es war ein Kopfballtor – und zwar kein einfaches. Etienne Stadler wurde von zwei Gegenspielern behindert. Solche Tore waren auch die Stärke seines Vaters Joachim. Der Ex-Profi spielte in den 1990er Jahren unter anderem für Borussia Mönchengladbach und den 1. FC Kaiserslautern. Mit dem FCK wurde der Eisenfuß vom Betzenberg 1991 Deutscher Meister und 1990 DFB-Pokal-Sieger. Stadler galt als ein hart, aber fair spielender Verteidiger. Wie sein Vater spielt auch Etienne Innenverteidiger. Bei der Arminia hat sich Stadler durchgesetzt. Von 23 Spielen absolvierte er 20, zuletzt stand er in neun von zehn Partien in der Startformation. „Das eine Mal habe ich gesperrt gefehlt, weil ich zuvor in Trier die Gelb-Rote Karte gesehen habe“, berichtet der Abwehrspieler. Der 22 Jahre alte Etienne Stadler ist keiner, der das Rampenlicht sucht, sondern zuverlässig und effektiv seine Arbeit verrichtet. Das kommt an. Beinahe wäre er gar nicht beim FC Arminia gelandet. Der Verein hatte seinen Zwillingsbruder Riccardo vom SV Sandhausen II verpflichtet. Auch Dominik Strohmeier wurde für die Abwehr geholt. Doch Strohmeier war verletzt und so wurde dessen Vertrag aufgelöst. Aber der FC Arminia brauchte einen Innenverteidiger. Riccardo Stadler brachte seinen Bruder ins Spiel und suchte wechselte Etienne auch im Sommer aus Sandhausen nach Ludwigshafen. Etienne Stadler hat sich in die Stammelf gespielt. „Etienne ist ein zweikampf- und kopfballstarker Innenverteidiger mit guter Einstellung und Stärken im Duell Mann gegen Mann“, lobt Trainer Hakan Atik. Im Vorwärtsgang könne er sich noch verbessern. Atik sagt: „Ich will ihn unbedingt behalten.“ Doch Stadler habe sich darüber noch keine Gedanken gemacht, im Vordergrund stehe der Klassenverbleib. Da wäre es nicht schlecht, wenn die Arminia ihre Serie von drei Siegen in Folge ausbauen würde. Doch der heutige Gegner Röchling Völklingen ist Tabellendritter (14.30 Uhr, Bezirkssportanlage Rheingönheim). Fraglich, ob die Siegesserie der Rheingönheimer anhält. An das Hinspiel hat der 1,90 Meter lange Etienne Stadler, dessen 30 Minuten jüngerer und ebenfalls beim FCA unter Vertrag stehender Zwillingsbruder Riccardo noch immer an einer Sehnenreizung im Knie laboriert, keine guten Erinnerungen. „Da haben wir 0:4 verloren und waren chancenlos. Wir müssen mehr Gegenwehr leisten“, fordert Stadler, der in Heidelberg im siebten Semester Geografie studiert und später im Bereich Umwelttechnik und erneuerbare Energien arbeiten will.

Joachim Stadler
Joachim Stadler
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