Rheinpfalz Das perfekte Wetter für ein perfektes Fest

Über 300.000 Besucher zählte das Stadtfest am Ende wieder.
Über 300.000 Besucher zählte das Stadtfest am Ende wieder.

«MANNHEIM.» Die Jungs der Frankenthaler Stimmungskapelle Grabowsky standen vor einem Dilemma. „Normalerweise haben wir viele Weinlieder im Repertoire, aber das hier ist ja eher ein Bierfest“, sagte Sänger Oliver Herrmann. So wurde auf der Bühne am Wasserturm eben aus dem „Weinkönig“ ein „Bierkönig“. Grabowsky sind bei jedem Getränk Stimmungsgaranten. Und sie standen, ebenso wie die linksrheinisch erfolgreichen Kollegen von Grand Malör, für die musikalische Vielfalt auf der Erlebniszeile zwischen Wasserturm und Paradeplatz. Auf das schmachtende „Ti amo“ folgte ein kerniges „We Will Rock You“. Soul und Rock, deutsch und international, U- und E-Musik und das für alle Altersklassen, denn auch auf den Bühnen beim Kinderfest wurde reichlich musiziert. Das schönste Geschenk für Organisator Thomas Sprengel war aber bei dem letzten Fest unter seiner Regie das Wetter: „Das war zum Abschluss einfach perfekt.“ Nach Kälte, drückender Schwüle und Gewittern in den Vorjahren war es das perfekte Wetter für ein perfektes Fest. „Ihr müsstet das mal von hier oben sehen“, forderte Karim Amun als Sänger des Projektes um Jason Wright auf: „Ich sehe zwischen Paradeplatz und Wasserturm keinen einzigen freien Meter.“ Eine Einschätzung, der sich auch die Polizei anschloss. „Wir hatten am Freitag rund 100.000 Besucher. Der Samstag war schwerer zu schätzen. Es könnten zwischen 125.000 und 140.000 gewesen sein“, so Einsatzleiter Oliver Metzger. An den ersten beiden Tagen gab es vier Vorfälle, in die die Polizei eingreifen musste. Und auch nach dem Auftritt von „Superstar“ Davin Herbrüggen war die Polizei gefragt. Er rockte die Bühne zwar souverän, seinem Wunsch, anschließend zu Fuß vom Wasserturm an den Bahnhof zu laufen, konnten die Ordnungshüter aber nicht nachkommen. Zu viele Fans hatten sich am Bühnenausgang versammelt. So gab es offiziellen Geleitschutz. Solche Probleme hatte Gregor Meyle auf der Unesco-Bühne auf dem Münzplatz nicht. Volksnah und unkompliziert präsentierte er sich dem begeisterten Publikum. Nicht nur deshalb war Karmen Strahonja als Leiterin des Stadtmarketings zufrieden: „Die Bühne auf diesem Platz hat sich bewährt.“ Hier fühlte sich auch der Pfälzer Thorsten Laubscher wohl. „Es ist für jeden etwas dabei, und die Pfälzer Bands wie Grabowsky und Grand Malör hat man mittlerweile schon oft genug gehört. Aber zum Glück gibt es ja eine große Auswahl“, erklärte der 45-jährige Ex-Handballer der TSG Friesenheim. Der Münzplatz war außerdem Außenstelle eines Stadtfest-Höhepunktes: „Wir denken jedes Jahr, dass das Kinderfest eigentlich nicht mehr größer werden kann. Und dann setzen wir doch immer noch eins drauf“, so Karmen Strahonja. Mittlerweile gebe es auswärtige Gäste, die sich nur wegen des Kinderfestes in Mannheim einquartieren würden. „Wir hatten bis Samstag schon 8200 Besucher und waren kurz davor, das Gelände auf den Kapuzinerplanken wegen Überfüllung zu schließen“, verriet sie. Gut, dass es mit dem Münzplatz und dem Hof der Musikhochschule schon zwei Ausweichquartiere gibt. Obwohl Veranstalter wie Standbetreiber mit dem Verlauf rundum zufrieden waren, gab es auch Kritik, und zwar ausgerechnet an den frisch sanierten Planken. „Die sind für Veranstaltungen nicht zu Ende gedacht worden“, haderte RNF-Chef Ralf Siegelmann als Betreiber der Bühne am Paradeplatz. „Die Fußgängerzone ist so vollgebaut, dass es kaum noch möglich ist, die Bühne zu stellen.“ Mitbekommen haben die vielen zufriedenen Besucher davon nichts.

Da gab es noch ein paar freie Meter: Stelzenlauf auf den Mannheimer Planken.
Da gab es noch ein paar freie Meter: Stelzenlauf auf den Mannheimer Planken.
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