Rhein-Pfalz Kreis Dannstadt-Schauernheim: Neues Klubhaus für Giulini-Segelflieger

Die Ruine des Klubheim der Segelfluggruppe Giulini ist abgeräumt, nur noch wenig erinnert an die verheerende Nacht vor einem Jah
Die Ruine des Klubheim der Segelfluggruppe Giulini ist abgeräumt, nur noch wenig erinnert an die verheerende Nacht vor einem Jahr. Nun geht es an den Wiederaufbau.

Vor einem Jahr sind das Klubhaus und die Werkstatt der Segelfluggruppe Giulini auf dem Dannstadt-Schauernheimer Flugplatz abgebrannt. Inzwischen ist die zerstörte Ausrüstung größtenteils ersetzt. Ende des Monats soll ein Standort für einen Neubau ausgewählt werden – in Abstimmung mit dem benachbarten Segelflugsportverein Ludwigshafen.

In jener verhängnisvollen Nacht vom 13. auf den 14. November des vergangenen Jahres hat das Feuer nicht nur das Klubhaus und die Werkstatt vernichtet, sondern auch ein Flugzeug, einen Laster samt Seilwinde, Headsets, Funkgeräte, Fallschirme und wichtige Dokumente. Der materielle Schaden betrug ungefähr eine halbe Million Euro. „Mit Ausnahme der Seilwinde haben wir mittlerweile alles ersetzt“, sagt Peter Franke, stellvertretender Vorsitzender Segelfluggruppe (SFG) Giulini. Auch die Dokumente sind wiederbeschafft beziehungsweise neu ausgestellt worden. „Das war ein ziemlicher Kraftakt, der uns einiges Geld gekostet hat, aber relativ schnell gelungen ist“, erzählt er. Zum Beginn der Segelflugsaison im März habe der Verein wieder starten und ausbilden können wie immer. Das sei nur möglich gewesen, da alle Mitglieder mitangepackt und an einem Strang gezogen hätten. Die Saison sei dann auch sportlich sehr gut gelaufen: „Wir haben den Verbleib in der Bundesliga geschafft – und das Wetter war für unser Hobby außergewöhnlich gut“, sagt Franke. „Deshalb waren wir froh, dass wir wieder mit allen acht Flugzeugen starten durften.“ Die Segelfluggruppe besitzt zwei Motor- und sechs Segelflugzeuge.

West oder Ost

Bei der Ideenwerkstatt im Februar zum angestrebten Wiederaufbau des Klubheims haben dem SFG-Vize zufolge ebenfalls viele Mitglieder kreativ mitgewirkt. „Die Überlegung war, bei der Gelegenheit einige Optimierungen zu erreichen. Das stimmen wir natürlich alles mit dem SSV ab, mit dem zusammen wir das Flugplatzgelände nutzen“, sagt er. Zurzeit stünden zwei denkbare Standorte zur Diskussion. Zum einen der alte im Westen des Geländes, zum anderen auf dem Parkplatz im Osten. Der Vorstand könne mit beiden Varianten leben, da beide gewisse Vor- und Nachteile hätten. Deshalb sollen nun die Mitglieder beider Vereine am 30. November eine Entscheidung treffen. Ihre Mitgliederversammlungen finden gleichzeitig statt. Als Vorbereitung soll eine gemeinsame Informationsveranstaltung am Freitag, 16. November, dienen. Unvorbereitet geht die SFG nicht in dieses Treffen – Gedanken über die mögliche Gestaltung an den jeweiligen Standorten haben sich im Vorfeld die 17 Mitglieder des eigens gegründeten Bauausschusses gemacht, sagt Franke. Abwarten muss die SFG noch die Entscheidung der Versicherung, wie hoch die Schadensersatzsumme ausfallen wird. „Wir haben einen Architekten mit einem Gutachten für die Versicherung beauftragt, das ihr jetzt vorliegt und momentan geprüft wird. Bis Jahresende erfahren wir hoffentlich, welche finanziellen Mittel uns für das Projekt zur Verfügung stehen werden“, sagt Franke. Läuft alles nach Plan, möchte der Verein im ersten Quartal 2019 den nötigen Bauantrag stellen. Im zweiten Quartal soll die genaue Planung in Angriff genommen werden und die Ausschreibungen für die Baufirmen erfolgen. „Im Idealfall könnten wir vielleicht noch 2019 mit den Bauarbeiten beginnen, realistischer ist aber ein Baubeginn im Frühjahr 2020“, sagt er.

Freude über Wellensaison

Und jetzt? „Wollen wir schauen, dass wir weiter so aktiv bleiben und freuen uns auf die Wellensaison sowie irgendwann auf das neue Klubhaus“, sagt Franke. Bei der Wellensaison handle es sich um ein meteorologisches Phänomen, bei dem Segelflieger im Spätherbst und Winter trotz wenig Sonne und fehlender Thermik sehr gute Voraussetzungen vorfinden, um besonders hoch aufzusteigen.

Rückblick: Das Feuer vernichtete das Giulini-Klubhaus, einen Laster samt Seilwinde, Headsets, Funkgeräte, Fallschirme und wichti
Rückblick: Das Feuer vernichtete das Giulini-Klubhaus, einen Laster samt Seilwinde, Headsets, Funkgeräte, Fallschirme und wichtige Dokumente.
Blick auf den Brandort von der Feuerwehr-Drehleiter.
Blick auf den Brandort von der Feuerwehr-Drehleiter.
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