Rhein-Pfalz Kreis Code fürs Rad, Vorsorge fürs Herz

Sicherheitstipps für die Besucher hatte die Polizei parat, die mit ihrem Sicherheitsmobil gekommen war.
Sicherheitstipps für die Besucher hatte die Polizei parat, die mit ihrem Sicherheitsmobil gekommen war.

«Böhl-Iggelheim.» Sicherheit und Gesundheit sind zwar zwei voneinander unabhängige Themen, sie sind jedoch für den Menschen gleichermaßen wichtig. Beim Sicherheits- und Gesundheitstag konnten sich die Besucher am Samstag auf dem Gelände der Iggelheimer Grundschule bei zahlreichen Ausstellern umfassend über Angebote und Erkenntnisse aus beiden Bereichen informieren. Und dank diverser Tests auch etwas über den eigenen Gesundheitszustand erfahren.

Die erste Warteschlange gab es am Vormittag am Stand des ADFC Ludwigshafen. Es hatte sich herumgesprochen, dass der Fahrrad-Club bei der Veranstaltung eine Fahrradcodierung anbieten würde. Den Andrang hatten die Mitglieder aber schnell im Griff – dank eines modernen Geräts, welches der Vorsitzende Hans-Peter Eckert vom Hersteller eigens für diese Aktion ausgeliehen hatte. „Es ist einfach zu bedienen, weil der Computer da schon mit drin ist und es mit Akku funktioniert“, erklärte Eckert. So konnten die ADFC-Vertreter die Räder noch schneller mit einem unverwechselbaren Code versehen, mit dem bundesweit gestohlene Räder wieder ihrem Besitzer zugeordnet werden können. „Es verhindert zwar nicht den Diebstahl, aber es schreckt ab“, so Eckert. Denn ein Aufkleber signalisiere deutlich, dass das Rad codiert sei. „Den Rahmen kann man dann nicht weiterverkaufen.“ Nur wenige Meter weiter klärten Mitarbeiter der Abteilung Zentrale Prävention des Polizeipräsidiums Rheinpfalz über Einbruchschutz und Betrugsmaschen auf. Über mangelndes Interesse konnten sich die Beamten nicht beschweren. „Es ist kaum jemand an uns vorbeigegangen“, sagte Polizeihauptkommissarin Wenzel, die bei den Besuchern sehr unterschiedliche Vorkenntnisse feststellen konnte. „Einige hatten schon eine Grundschutzberatung, andere sind noch völlig unbedarft“, berichtete die Polizistin. Gemeinsam mit ihren Kollegen erklärte sie, welche Möglichkeiten zum Schutz vor Einbrechern und Trickbetrügern es gibt. In der Turnhalle dominierte derweil das Thema Gesundheit. Dabei wurde ein breites Spektrum abgedeckt – vom gesunden Schlaf mit der passenden Matratze über Magnetschmuck, Hilfsangebote oder die Vorstellung von Pflegeeinrichtungen bis hin zum Sehtest. Beim Marienhaus Klinikum Hetzelstift Neustadt konnte man sich, wenn schon nicht auf Herz und Nieren, so zumindest auf Herzgesundheit testen lassen. Body-Mass-Index, Blutdruck und Blutzuckermessung gaben den Besuchern schon eine erste Auskunft über ihr Risiko für Gefäßerkrankungen. Hinter einem Paravent untersuchte Oberärztin Stephanie Bodenseh zudem per Ultraschall die Halsschlagadern auf mögliche Verengungen. Chefarzt Hubertus von Korn erklärte sehr anschaulich, was bei einer Herzkatheter-Untersuchung passiert und wie ein Stent zur Erweiterung der Blutgefäße eingesetzt wird. „Wir versuchen immer, ein wenig gegen die Angst zu arbeiten“, sagte er und fügte zur Beruhigung hinzu: „Jeder Zahnarztbesuch ist schlimmer.“ So mancher Besucher war dabei sehr überrascht, dass der Druck im kleinen Ballon am Ende des Katheters nach dem Aufblasen mehr als vier Mal so hoch ist wie in einem Autoreifen. Während an den Infoständen vor allem individuelle Fragen geklärt werden konnten, gaben Experten in zahlreichen Vorträgen einen Überblick über verschiedene Aspekte aus den Bereichen Gesundheit und Sicherheit. Dabei reichte das Spektrum von Tipps zum sicheren Surfen im Internet über Diagnostik und Therapieformen bis hin zu alternativen Heilmethoden und Techniken zur Stressbewältigung. „Es ist sehr ausgewogen“, freute sich auch der Erste Beigeordnete Karl-Heinz Hasenstab (CDU), der für die Organisation verantwortlich war. Im Vergleich zur Premiere 2016 seien noch mehr Aussteller dabei gewesen. Mit der Resonanz war Hasenstab zufrieden, auch wenn die Veranstaltung sicher noch mehr Besucher verdient hätte.

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