Ludwigshafen Chillen in der Sportarena

Das Herzstück der Schillertage am Mannheimer Nationaltheater ist die „Sportarena“ auf dem Goetheplatz, die bei der Jubiläumsedition die Zuschauer zum Verweilen einladen soll. Joggen müssen die Besucher dort nicht, sie dürfen aber gerne mit den Füßen wippen, wenn die Bands und DJs bei den Schillout-Konzerten afrobrasilianischen Samba, Krautrock oder hypnotisierende Synthesizer-Klänge spielen.

Von David Bowie bis Queen, von U2 bis Lady Gaga: Bei der Band Kawahara kommt jeder auf seine Kosten, wenn sich die Musiker durch 50 Jahre Rock- und Popgeschichte spielen. Eine Garantie zum Mitsingen gibt es also am heutigen Samstag, 22. Juni, 20 Uhr, bei „Saturday Night Fever“ in der Arena. Die Band ist übrigens ein Nationaltheater-Gewächs – dort haben sie sich die Berufsmusiker und Schauspieler kennengelernt. Die Stücke des aus Landau stammenden Fabian Altstötter leben von einer Dramaturgie, in der man sich wie in einem Meer verliert, heißt es im Programm. Auf ruhige See und hohen Wellengang kann man sich am Sonntag, 23. Juni, 20 Uhr, bei Jungstötter einlassen. Launische Konstrukte sind hingegen die Songs von Kirchner Hochtief am Montag, 24. Juni, 20 Uhr, die einen neuen deutschen Pop fordern: einen, der der angepassten Radiomusik den Krieg erklärt. Mit elektronischen 80er-Jahre-Sounds transportiert das irisch-australische Frauenduo der queeren Berliner Szene Evvol ihre Texte am Dienstag, 25. Juni, 20 Uhr. Betongrau klingt die Pariser Formation VoxLow, die ihre Musik selbst „Depressed Minimal Krautrock“ nennt und am Mittwoch, 26. Juni, 20 Uhr, zu einem tanzbaren, cinematografischen Großwerk webt. Ein multimediales Erlebnis schafft das Drum-Ensemble Marton Harvest am Donnerstag, 27. Juni, 20 Uhr. Warme Synthesizerklänge werden mit sentimentalem Gesang komplettiert. So sperrig wie ihr Name erscheint, so schmissig kommt ihre Musik daher. Ilgen-Nur, die Wahl-Hamburgerin, macht gitarrenlasisten Indiepop irgendwo zwischen Kate Nash und Courtney Barnett. Am Freitag, 28. Juni, 20 Uhr, gastiert sie in der Arena. Liniker Barros bringt als trans-schwarze Sängerin mit Kleid, Lippenstift und Schnurrbart queere Attribute mit ihrer maskulinen Soulstimme zusammen. Am Samstag, 29. Juni, 20 Uhr, gibt es „Funzy“ – eine Fusion mit viel Swing, Balladen, Liebesliedern, die sehr tanzbar ist und reichlich afrobrasilianischen Samba im Blut hat. Madsius Ovanda entspringt einer tiefen Freundschaft. Die beiden Musikerinnen verbinden leuchtend sonore Farbteppiche aus analogen Synthesizer-Flächen mit samt-blauen Gesangs-Linien zu hypnotisierender Musik: Sonntag, 30. Juni, 20 Uhr.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x