Ludwigshafen Capitol Mannheim: Rassismus-Debatte wegen Leuchtreklame

Das Logo der Schokoladenfirma über der Theke im Capitol hat mit den dort verkauften Produkten nichts mehr zu tun - es ist ein Üb
Das Logo der Schokoladenfirma über der Theke im Capitol hat mit den dort verkauften Produkten nichts mehr zu tun - es ist ein Überrest aus der Geschichte des Hauses.
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In dieser Woche entfachte auf Facebook eine große Diskussion um die Werbeleuchtreklame an der Sarotti-Theke im Capitol in Mannheim. Die zeigt noch das alte Logo der Schokoladenfirma mit der Figur, die als „Sarotti-Mohr“ bekannt ist. Die Gruppe „Mannheim sagt Ja!“ sieht das im Bezug auf das Thema Rassismus als problematisch an. Das Capitol will in die öffentliche Diskussion gehen. Seit Jahren sei das Capitol bekannt dafür, gesellschaftliche Themen aufzugreifen und Rassismus mit Veranstaltungen im eigenen Haus zu thematisieren, gibt der Geschäftsführer Thorsten Riehle in seiner Stellungnahme bekannt. Im Capitol sei kein Platz für Rassismus, Hetze und Hass. „Wir wollen uns dieser Diskussion bewusst stellen“, sagt Riehle – nur nicht mehr auf Facebook.

Aufarbeitung mit Experten und Beratern

Geplant ist deshalb, das Thema im Rahmen einer Veranstaltungsreihe mit Experten, Betroffenen und Gästen des Capitols aufzuarbeiten. Es soll außerdem mit Beratern gesprochen werden, um dann zu entscheiden, ob das Schild bleibt oder abgehangen wird. Zusagen habe das Capitol unter anderem schon von Gerhard Fontagnier, dem ersten Vorsitzenden von „Mannheim sagt Ja!“, die die Debatte ins Rollen gebracht haben. Die Firma Sarotti selbst hat das Logo 2004 überarbeitet. Aus der Figur mit dem Tablett wurde ein mit Sternen jonglierender Magier mit goldenem Hautton.

Reklame ist ein Überrest

Die Leuchtreklame im Capitol gab es schon, als das Gebäude vor über 20 Jahren angemietet wurde. Sie wurde vermutlich in den Sechzigern, wenn nicht sogar schon in den 50ern dort installiert. Es sei möglich, dass damals – als im Gebäude noch ein Kino war – Schokolade an der Theke gekauft wurde, erklärt die Pressesprecherin Julia Wütscher. Heute hat der Name der Theke also nichts mehr mit der zur Verkauf stehenden Ware zu tun. Die Reklame ist mehr ein Überrest, der zufällig im Capitol geblieben ist.

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