Rheinpfalz Bürgernahe Angebote gewünscht

Seit 2011 verlassen: die Stem-Kaserne direkt an der Autobahn 656 in Seckenheim.
Seit 2011 verlassen: die Stem-Kaserne direkt an der Autobahn 656 in Seckenheim.

«Mannheim.» Die Stem-Kaserne in Mannheim-Seckenheim auf Höhe von Suebenheim liegt direkt an der A 656 und ist mit gerade einmal drei Hektar die kleinste Konversionsfläche der Stadt. Diese beabsichtigt, das Gelände von der Bundesanstalt für Immobilien zu erwerben und hat ein Planungsteam damit beauftragt, eine städtebauliche Machbarkeitsstudie zu erstellen.

„Ziel ist eine umsetzbare Planung“, sagte Klaus-Jürgen Ammer, Leiter der Projektgruppe Konversion, bei einer Informationsveranstaltung für die Bürger. Julia Deißler von der Projektgruppe betonte, damit noch ganz am Anfang zu stehen. Bei der Veranstaltung gehe es darum, die Ausgangslage vorstellen und Ideen und Vorschläge mitnehmen. Darauf aufbauend wolle das Planungsteam, zu dem ein Architekt, ein Stadtplaner, eine Schallgutachterin sowie ein Verkehrsplaner gehören, drei tragfähige Varianten ausarbeiten. Diese sollen dann am 28. November vorgestellt und erneut öffentlich diskutiert werden. Im Frühjahr 2019 soll schließlich das Endergebnis präsentiert werden. Bei der Auftaktveranstaltung wurde die Lage und das Potenzial des von 1945 bis 2011 von den Amerikanern als Kaserne genutzten Geländes betrachtet. Als dessen Stärke bewertet das Planungsteam – außer den denkmalgeschützten Gebäude – die prominente Lage direkt an der Autobahn sowie am Suebenheimer Ortsrand mit Bezug zum Grünzug Süd-Ost. Daraus ergäben sich mögliche Nutzungen für Wohnen, Natur, Gewerbe, Büro und Freizeit. Allerdings habe das Gelände wegen der Autobahn und dem Schienenverkehr „auch seine Herausforderungen“, sagte Schallschutzexpertin Ute Lehnertz. Gleiches gelte für die Erschließung. Zwar seien dafür grundsätzlich Möglichkeiten gegeben, die sich aber hinsichtlich des motorisierten Individualverkehrs dennoch schwierig gestalteten. Nach Einschätzung des Verkehrsplaners Christoph Link erscheint eine Zufahrt über die Suebenstraße oder den Holzweg am realistischsten. In der Diskussion sowie in der anschließenden Meinungsabfrage per Kärtchen thematisierten dann die Bürger ihre Wünsche. Renaturierung gehört ebenso dazu wie die Schaffung von Freizeit- und Spielflächen. Auch Nutzungsmöglichkeiten für die Vereine wurden angeregt. Eine verkehrliche Erschließung des Kasernen-Geländes mitten durch das bestehende Wohngebiet Suebenheims lehnten die Bürger ebenso ab wie Hochhäuser. Einige Anwohner bekundeten auch, gerne selbst Fläche zu erwerben, um ihre direkt an Stem angrenzenden Gärten zu erweitern. „So weit sind wir noch nicht“, sagte Ammer. Aktuell gehe es erst einmal um die Analyse und das Aufzeigen eines möglichen Nutzungsspektrums, in das die Anregungen der Anwohner mit einfließen sollten. „Diese Arbeit liegt jetzt vor uns“, ergänzte Architekt Wulf Kramer. Das Planungsteam werde nun die drei Varianten erstellen, um im letzten Schritt eine machbare, finanzierbare, tragfähige und damit umsetzbare Lösung präsentieren zu können. „Es gibt nicht das eine Argument“, wiesen sowohl Ammer als auch Kramer darauf hin, dass am Ende das Gesamtpaket stimmen müsse. Denn: „Das Nutzungskonzept bestimmt den Preis, den die Stadt an die Bundesanstalt zahlen muss“, betonte Ammer. Auf die Frage, ob es bereits Interessenten für die Fläche gebe, antwortete der Leiter der Projektgruppe Konversion, dass diesbezüglich noch nicht Konkretes vorläge.

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