Ludwigshafen „Bis Weihnachten fällt eine Entscheidung“

Ein wichtige Säule im Spiel der Eulen Ludwigshafen: David Schmidt (Mitte). Der Rückraumspieler hat viele Jahre das Trikot der Rh
Ein wichtige Säule im Spiel der Eulen Ludwigshafen: David Schmidt (Mitte). Der Rückraumspieler hat viele Jahre das Trikot der Rhein-Neckar-Löwen getragen und traf am Sonntag auf die alten Mitspieler.
Herr Schmidt, die Eulen Ludwigshafen haben am Sonntag 18:26 gegen den amtierenden Deutschen Meister, die Rhein-Neckar-Löwen, verloren. Was überwiegt bei Ihnen, Enttäuschung oder Zufriedenheit?

Doch schon die Enttäuschung. Die ersten zehn Minuten spielten wir ganz gut, doch Löwen-Torwart Andreas Palicka hielt viele Bälle gut und wir verwarfen viele freie Bälle. Wir bekamen dann die schnellen Gegenstöße und dann wurde es schwierig. Was nehmen Sie aus dem Spiel mit? In der zweiten Halbzeit hat unsere Abwehr gut funktioniert. Vorn lief es in der zweiten Halbzeit auch besser. Da haben wir besser unsere Chancen genutzt. Wir sollten das Positive aus dem Spiel mitnehmen. Positiv war auch Ihre Leistung. Mit sechs Toren waren Sie der beste Ludwigshafener Werfer. Ich habe aber auch fünf Bälle verworfen. Von daher… Ich versuche immer mein Bestes zu geben, aber meiner Meinung nach habe ich gegen die Löwen viel zu viele Bälle verworfen. In der Pressekonferenz lobte Sie Oliver Roggisch, Sportlicher Leiter der Löwen. Er sagte, dass Sie sich sehr gut entwickelt haben und es schön sei, dass solche Talente in der Region bleiben. Freut Sie das? Ja natürlich. Der Kontakt zu den Löwen ist ja nie abgerissen. Mir wären trotzdem die Punkte lieber gewesen. Auch gegen die Löwen? Natürlich auch gegen die Löwen. Unser Trainer Ben Matschke sagte, dass die Löwen in einem von 100 Spielen einen schlechten Tag erwischen. Da sind sie dann zu bezwingen. Den schlechten Tag hatten die Löwen aber vor Kurzem in Göppingen. Genau. Nur dann hat man eine Chance gegen sie. Aber gegen uns waren sie nicht schlagbar. Sie sagten, Sie haben noch Kontakt zu den Löwen. War das für Sie eine besondere Partie oder doch eine ganz normale Bundesliga-Begegnung? Ich bin in jedem Spiel motiviert, aber die Vorfreude war größer, wenn man mal wieder die alten Kollegen trifft. Aber sonst war es ein Spiel, das ich genau so ernst genommen habe und auf das ich mich genauso professionell und konzentriert vorbereitet habe, wie jedes andere auch. Hüttenberg siegte am Wochenende gegen Nettelstedt-Lübbecke, Erlangen gewann in Göppingen. Die Eulen stehen nun auf einem Abstiegsplatz. Am Samstag geht es nun nach Erlangen. Ist der Druck größer geworden? Wir wussten im Vorfeld, dass wir irgendwann einmal auf einem Abstiegsplatz stehen werden. Das ist jetzt nichts, was mich unruhig schlafen lässt. Wir müssen punkten. Ob das in Erlangen ist, ob das in Lemgo ist oder zu Hause gegen Magdeburg, das spielt alles keine Rolle. Erlangen ist für mich auch nicht eine Mannschaft, die gegen den Abstieg spielt. Wir werden am Samstag unerschrocken dort auftreten. Aber übermäßigen Druck haben wir nicht. Wie viele Punkte sind das Ziel aus den noch drei Spielen in diesem Jahr? Wir haben uns kein spezielles Ziel für Dezember gesetzt. Wir haben ein Ziel und das lautet, dass wir am Saisonende über dem Strich stehen wollen. Wenn wir jetzt die nächsten zehn Spiele verlieren, dann aber fünf sechs Siege holen und wir dadurch nicht absteigen, dann soll mir das recht sein. Derzeit laufen Vertragsgespräche. Die Geschäftsführung hat schon mit allen Spielern geredet. Sie haben zwei Anfragen vorliegen. Bleiben Sie oder gehen Sie? Ich schreibe jetzt noch bis zum 16. Dezember zwei Klausuren an der Universität in Mannheim. Darauf konzentriere ich mich derzeit sehr intensiv. Für alles andere habe ich derzeit keine Nerven und Zeit, mir umfangreich Gedanken zu machen. Aber bis Weihnachten wird es eine Entscheidung geben. Mit welcher Tendenz? Bei den Eulen zu bleiben oder den nächsten Schritt in Ihrer Laufbahn zu tun? Ich versuche das jetzt so weit wie möglich von mir wegzuschieben, weil ich mich auf meine letzten Klausuren für meinen Master-Studiengang konzentriere. Es gibt auch keine Tendenz, aber jeder weiß, wie wohl ich mich hier fühle, wie sehr ich die Jungs mag. Das spielt natürlich eine große Rolle. Wir haben auch die Qualität, die Klasse zu halten. Davon bin ich fest überzeugt. Machen Sie Ihre mögliche Vertragsverlängerung von der Ligazugehörigkeit abhängig? Nein, auf keinen Fall. Wenn ich mich vor Weihnachten entscheide, weiß ich ja nicht, in welcher Liga wir kommende Saison spielen. Aber es gibt ja Ausstiegsklauseln… Das ist nicht meine Art. Aber wenn Sie mit dem Studium fertig sind, wären Sie ja sozusagen frei, also auch bereit, die Region zu verlassen für einen anderen Klub? Ich habe dann noch ein Sommersemester und muss meine Masters-Abschlussarbeit schreiben. Die könnte ich von überall schreiben, aber ich fühle mich hier sehr wohl. Ich habe hier eine große Rolle, die ich mir woanders erst einmal erarbeiten müsste.

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