Ludwigshafen Benefizkonzert für Darmkrebsvorsorge

Das Modell vom Innern eines Darms zeigt, wie sich aus Polypen Darmkrebs entwickeln kann.
Das Modell vom Innern eines Darms zeigt, wie sich aus Polypen Darmkrebs entwickeln kann.

Laut werden für die Darmkrebsvorsorge: Die Sänger Christian Lais und Jonathan Zelter unterstützen die Stiftung Lebensblicke mit einem Benefizkonzert am 17. März. Unter dem Motto „Darmkrebsvorsorge – da geh’ ich hin ...!“ wirbt die Stiftung für die Früherkennung der Krankheit.

„Prävention bleibt eine ständige Herausforderung“, sagte Stiftungsvorstand Professor Jürgen Riemann bei der gestrigen Vorstellung der Aktion im Ernst-Bloch-Zentrum. Eine ständige Herausforderung, obwohl die gemeinnützige Stiftung „Lebensblicke – Früherkennung Darmkrebs“ in diesem Jahr bereits ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Die Stiftung wurde 1998 in Ludwigshafen gegründet und setzt sich seitdem für die Aufklärung der Bevölkerung über die Darmkrebsvorsorge ein. Viel hat die Stiftung in dieser Zeit schon erreichen können: „Mit 200 Regionalbeauftragten in allen Bundesländern sind wir sehr nah bei den Menschen“, sagte Riemann.

Weniger Neuerkrankungen und Tote

Auch die Anzahl der Darmkrebs-Neuerkrankungen wie auch der Todesfälle sind rückläufig. So seien seit der Einführung der Vorsorgeangebote 2002 180.000 Darmkrebsneuerkrankungen verhindert und 40.000 Frühkarzinome entdeckt worden. Einerseits erfreuliche Zahlen und „eine Erfolgsgeschichte“, meinte Riemann. Doch andererseits beklagte er die noch immer zu geringe Teilnahme an den Präventionsangeboten.

Nur wenige nutzen Vorsorge

Wie wenig Menschen diese Kassenleistung tatsächlich annehmen, hat eine Studie der Barmer-Krankenkasse gezeigt. Bei dem Stuhltest waren es nur acht Prozent der 50-Jährigen. „Bei den Darmspiegelungen ab 55 lag die Teilnahmequote mit zwei Prozent noch deutlich geringer“, erläuterte Dunja Kleis von der Barmer Rheinland-Pfalz/Saarland. Frauen nehmen die Untersuchungen deutlich häufiger wahr als Männer. Dabei sind Männer, so zeigen die Zahlen, häufiger von Darmkrebs betroffen als Frauen. „Sie ernähren sich anders als Frauen“, nannte Riemann einen möglichen Grund. Jeder könne durch eine Änderung seines Lebensstils Primärprävention betreiben. Die Empfehlungen sind nicht neu: gesunde Ernährung, Bewegung und nur mäßig Alkohol und Nikotin.

Persönliche Einladung zur Krebsvorsorge

Wenn dann voraussichtlich in diesem Jahr das neue Krebsfrüherkennungs- und Registergesetz in Kraft tritt, werden durch ein persönliches Einladungsverfahren alle Bevölkerungsschichten erreicht. Riemann verspricht sich durch die persönliche Ansprache mehr Teilnehmer bei den Vorsorgeuntersuchungen. Professor Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg informierte über einen neuen immunologischen Stuhltest, der seit April 2017 auf dem Markt ist. „Er ist einfacher zu handhaben und bringt eindeutigere Ergebnisse“, brachte er die Vorteile auf den Punkt – in der Hoffnung, so noch mehr Menschen zur Vorsorge zu ermuntern.

Steinruck will gutes Beispiel geben

Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) erklärte, die Darmkrebs-Prävention sei ein wichtiges Thema, sowohl für sie persönlich als auch als Oberbürgermeisterin und Chefin von rund 4000 Mitarbeitern der Verwaltung. Sie verriet, dass sie selber mit gutem Beispiel vorangehe und die angebotenen Vorsorgeuntersuchungen nutze. Für die städtischen Mitarbeiter will sie im Darmkrebsmonat März eine Kampagne mit Präventionsangeboten starten und hofft auf rege Beteiligung. „Wird Darmkrebs früh erkannt, lässt sich Schlimmeres verhindern“, rief sie zur Beteiligung an den Vorsorgemöglichkeiten auf. Termin Jonathan Zelter und Christian Lais treten am Samstag, 17. März, um 17 Uhr in der Friedenskirche auf. Eintrittskarten kosten 19,60 Euro und sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

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