Ludwigshafen Aus gutem Geist heraus handeln

Vielleicht haben Sie noch die Bilder aus dem Hamburger Stadion vom letzten Samstag vor Augen. Als vor dem Abpfiff des Fußballspiels vermummte Personen mit Pyrotechnik und anderen Sachen eine unheilvolle Szenerie veranstalteten, sodass die Polizei massiv in Erscheinung treten musste und so wahrscheinlich auch einen Platzsturm verhinderte. Was treibt diese Personen an? Wieso nehmen sie billigend in Kauf, dass andere Menschen verletzt werden, dass andere wirkliche Fans und Kinder verängstigt werden? Aus welchem Geist heraus handeln diese? Die übrigen Zuschauer distanzierten sich sogleich von den Machenschaften dieser Chaoten, indem sie riefen: Wir sind Hamburg und ihr nicht! Und darüber hinaus gibt es schönerweise unzählige Menschen, die nicht Angst und Schrecken verbreiten, sondern respekt- und liebevoll mit anderen umgehen; sich sogar bewusst für den Mitmenschen einsetzten. Sei es in der Familie, im Beruf, im Verein oder in einem sozialen Engagement. Ob durch ein Ehrenamt oder durch den Beruf vermitteln sie anderen, dass sie für sie da sind und an sie denken. Christen sagen, dass solche Menschen aus einem guten Geist heraus leben und handeln. Sie meinem damit den Heiligen Geist, der von Gott kommt und durch uns Gutes bewirken möchte. Rudi Carell hat einmal gesagt: „Man kann nur etwas aus dem Ärmel schütteln, wenn man vorher etwas hinein getan hat.“ Nehmen wir doch das morgige Pfingstfest zum Anlass, um den Heiligen Geist, das heißt Gottes Liebe in unsere Ärmel beziehungsweise in unsere Herzen zu lassen, damit wir diese Liebe an geeigneter Stelle wieder herausschütteln können. Hässliche Szenen wie in Hamburg werden wohl auch in Zukunft auftreten. Doch können wir uns selbst zum Guten verändern lassen und so zu einem nachahmenswerten Vorbild werden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Pfingstfest. Der Autor Johannes Müller (41) ist Diakon in der katholischen Pfarrei Heilige Cäcilia.

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