Ludwigshafen Aufatmen beim SV Südwest

Mutterstadts Tamas Kocsis (rechts) gewinnt zwar in dieser Szene das Kopfballduell gegen Stoney Iliev. Insgesamt aber zeigte der
Mutterstadts Tamas Kocsis (rechts) gewinnt zwar in dieser Szene das Kopfballduell gegen Stoney Iliev. Insgesamt aber zeigte der SV Südwest Ludwigshafen mehr Einsatzwille und war zweikampfstärker.

«Ludwigshafen.»„Wären wir immer so engagiert aufgetreten, hätten wir uns viel Kummer erspart“, sagte Südwest-Trainer Nico Matios erleichtert nach dem zweithöchsten Sieg in dieser Saison. „Ich bin stinksauer“, meinte dagegen Mutterstadts Übungsleiter Erdem Kar verärgert nach dem schlampigen Auftritt seiner Elf, die vor allem jegliche Offensivqualität, die sie ansonsten auszeichnet, vermissen ließ. „Einstellung, Siegeswille, Körpersprache, all das hat gefehlt“, kritisierte Kar. Eine der besten Angriffsreihen der Liga tauchte nur zweimal richtig gefährlich vor dem Südwest-Gehäuse auf. Und zwar als Max Graf freistehend über das Tor schoss (38.). Und als der gute Fabio Reithermann an Südwest-Torwart Hamdi Koc scheiterte (72.). Dass spielerische Mittel beim personell gebeutelten SV Südwest inzwischen sehr begrenzt sind, wurde auch im Derby deutlich. Aber beim versöhnlichen Saisonabschied vor heimischem Publikum stimmten wenigstens Einstellung, Einsatzwille, Zweikampfstärke und Laufbereitschaft. Auf den letzten Drücker bot Südwest endlich die Entschlossenheit, die man im Abstiegskampf erwartet und gab keinen Ball verloren. „Wir haben gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind“, freute sich Adrian Bungiac. Er lieferte seine bislang beste Leistung im Südwest-Dress ab. „Aufgrund des Wechsels unseres Trainers zum SV Südwest wurde die Bedeutung der Partie überhöht. Das hat manche Spieler belastet. Es war ein komisches Gefühl“, befand Ex-Südwest-Akteur Giuseppe Scredo. „Die letzten Spiele waren okay, aber diesmal passte nichts zusammen“, bekannte der künftige Südwest-Spieler Sebastian Schulz. Das sah auch Luca Stoya so, der bemüht war, über die linke Seite anzukurbeln. Er fand aber selten Anspielpartner, weil Stürmer unentschlossen nachrückten oder ihre Position nicht hielten. Vermeidbare Südwest-Treffer durch den als Feldspieler eingesetzten 38-jährigen Ersatztorwart Andreas Garrecht („Ich habe bislang noch nie ein Tor erzielt“) in der 15. Minute und von Ensar Arslan, der einen Patzer von Jamie Barber nutzte (22.), machten die Siegeshoffnungen der Gäste früh zunichte. Garrecht war bereits in der siebten Minute am Fuß von Torwart Falkenstein gescheitert. „Nach den Gegentoren sind wir quasi nur noch hinterhergelaufen“, haderte Max Graf. Ein vermeintlich besonnener Spielaufbau endete oft in hilflosen Rückpässen, weil die zweikampfstarken Hausherren rechtzeitig störten und selbst die in der Bezirksliga unerfahrenen Akteure Garrecht, Schreiber, Naydenov, Iliev oder Reiser gut dagegenhielten. Als Anas Kashlan in der 64. Spielminute im Laufduell eine erneute Nachlässigkeit von Tamas Kocsis zum 3:0 nutzte, war die Überraschung perfekt. Einwurf SO SPIELTEN SIE SV Südwest Ludwigshafen: Koc - Blagoev, Matios, Atilgan, Schreiber - Harb, Bungiac, Naydenov (46. Kashlan) - Iliev (77. Reiser) - Garrecht (46. Rübenacker), Arslan FG 08 Mutterstadt: Falkenstein (70. Tilger-Kuhn) - Barber, Schulz, Kocsis (66. Brose), Stoye - Graf, Furch (57. Marco Reithermann), Scredo - Fabio Reithermann, Keppeler, Hanewald Tore: 1:0 Garrecht (15.), 2:0 Arslan (22.), 3:0 Kashlan (64.) - Beste Spieler: Blagoev, Matios, Bungiac, Harb – Fabio Reithermann, Stoye - Zuschauer: 180 - Schiedsrichter: Schurer (Frankweiler).

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