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Hau ruck! Die Frauen legen sich beim Tauziehen in Assenheim ordentlich ins Zeug.
Hau ruck! Die Frauen legen sich beim Tauziehen in Assenheim ordentlich ins Zeug.

«Hochdorf-Assenheim.» Seit 25 Jahren treffen sich in Assenheim die Freunde des „Handkes“, um drei Tage lang die streng riechende Käse-Spezialität zu feiern und zu genießen. Übers Wochenende gab es Live-Musik mit der Partyband Musik Mix und eine Tombola mit 250 Gewinnen. Höhepunkt aber war das Tauziehen am Montagabend.

Auf den großen Kampf am Seil müssen die Zuschauer und Teilnehmer warten. Da in der Hitze keiner ziehen will, wird der Start von 18 auf 19.30 Uhr verschoben. Damit bleibt Zeit, um sich mit weißem Käse, Handkes oder Käsespießen etwas mehr Kampfgewicht anzufuttern. Udo Scholz, der Stadionsprecher der Adler Mannheim, kommentiert den Wettbewerb seit fünf Jahren. Er gibt am Mikrofon alles, um noch weitere Teams zu motivieren. Doch mehr als vier Männergruppen lassen sich nicht finden. Bei den Frauen hat die Urlaubs- und Ferienzeit besonders hart zugeschlagen. Nur zwei Teams treten an. Die Vorjahressiegerinnen aus Gronau wollen den Titel verteidigen. Die Herausfordererinnen sind die Damen der Kurpfalz-Apotheke aus Rödersheim. Rudolf Thielmann ist der Mann an der Pfeife. Er prüft nach, ob sich das Seil beim Start auch mittig befindet und erklärt den Teams die Regeln. Die Entscheidung fällt aber ziemlich schnell – die Gronauer Mädels dürfen den Wanderpokal gleich wieder mitnehmen. Doch das reicht ihnen nicht. Sie handeln ein Duell aller Frauen mit einem Männer-Team aus. Aber zuerst müssen die Herren ihren Sieger küren. Der Staub wirbelt hoch, als das Team Drescher Fliesenträume gegen die Männer der Hoka Montage GmbH antritt. Ein vorsichtiges Abtasten, dann kommt der Fliesen-Frontmann ins Rutschen – und die Sache ist entschieden. Im nächsten Duell treten mit dem Turnerbund Assenheim völlige Tauzieh-Neulingen gegen die Titelverteidiger, die Vorderpfälzer Clubgiganten, an. Die Erfahrung zeigt sich, es ist ein schneller Sieg für die Favoriten. So energisch, wie die Männer sich in die Seile hängen, feuern die Fans mit „Zieh“-Rufen ihre Teams an. Am heißesten umkämpft ist das Duell um die Plätze drei und vier. Die Männer des Turnerbunds stemmen sich lange gegen die Fliesen-Männer. „Das hier war Hochleistungssport“, sagt Scholz, als sie sich doch geschlagen geben müssen und fair gratulieren. Im Finale beweisen die Vorderpfälzer Clubgiganten, dass Hoka ihnen nicht viel entgegensetzen kann. Der Sieg und die Prämie in Form eines Schweins, geht an den Titelverteidiger. Die Damen nehmen ihren Gutschein fürs Essen in der „Zwiwwel“ in Rödersheim-Gronau entgegen. Vor der Siegesfeier rufen die Frauen dann die Clubgiganten noch einmal zum Gaudiwettbewerb auf. Mit vereinten Kräften ziehen sie die Männer bis zur Linie, doch ein paar helfende Hände verirren sich ans Seil. Man einigt sich auf ein Unentschieden. Rudolf Thielmann vom Handkesclub ist zufrieden mit den 1500 verkauften Handkes und etwa 1100 Besuchern. Nach 25 Jahren darf sich der Handkesclub auch mal selbst hochleben lassen, findet er. „Die Helfer haben am Freitag schon gefeiert, ein Helferfest wird es aber trotzdem noch geben“, sagt Thielmann.

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