Landau/Mainz Wochenspiegel: Nun ist es amtlich: Die Uni-Fusion ist eine Krankheit

Corona-Soforthilfe fließt.
Corona-Soforthilfe fließt.

Wir freuen uns hier sehr über die entwaffnende Offenheit des Wissenschaftsministeriums: Die Pläne zur Neugestaltung der Hochschullandschaft in Rheinland-Pfalz sind Folgen einer Krankheit. Genauer: des Corona-Virus. Für die armen, wehrlosen Viren ist das eine deprimierende Nachricht – sie bekommen nun auch noch unterschwellig die Schuld für die Unterfinanzierung der Umstrukturierung in die Schuhe geschoben. Aber der Reihe nach.

Das Wissenschaftsministerium hatte Anfang der Woche verkündet, dass die von fast allen Seiten (außer vom Ministerium selbst, versteht sich) als völlig unzureichend kritisierte Finanzierung der Fusion von acht auf 18 Millionen Euro aufgestockt wird. Die zusätzlichen zehn Millionen kommen aus einem Corona-Soforthilfetopf. Was die Fusion mit Corona zu tun hat, erschließt sich nicht jedem. Uns auch nicht. Wegen der Pandemie sei mehr Rechenkraft notwendig, die IT-Systeme müssten hochgerüstet werden – schließlich soll die Lehre ja überwiegend online stattfinden. Dabei könne man auch gleich noch die Grundlagen für die Fusion miterledigen – so lautete sinngemäß die Antwort aus dem Ministerium.

Hoffnung: Keine zweite Corona-Welle

Irgendein Blabla musste ja herhalten, sonst wäre es nicht zu begründen gewesen, dass man eine lang geplante Maßnahme wie die Fusion aus einem Hilfetopf für eine aktuelle Krise finanziert. Das Land hätte von Anfang an den Unis genug Geld für ihre technische Infrastruktur geben können. Aber gerade wir in Landau wissen ja, wie großartig die Bildungsstätten mit Knete ausgestattet sind. Wie lange es dauert, bis das Land „Sofort“hilfen auszahlt, kann Ihnen jeder Gastronom berichten.

Hoffen wir mal, dass keine zweite Corona-Welle kommt und das Geld für eine tatsächliche Notfallsituation gebraucht worden wäre. Toi, toi, toi.

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