Landau WM-Geflüster: „Der Traum ist ausgeträumt“

Seinen Familiennamen will er nicht in der Zeitung lesen. „Das ist unwichtig, alle hier kennen mich nur als Serge“, sagt der in Landau lebende Fußballfan mit den schwarzen Rasta-locken. Seine Heimat ist die Elfenbeinküste, also jenes westafrikanische Land, von dem man nie so richtig weiß, wie die Einwohner korrekt bezeichnet werden. Wir klären auf: Man nennt sie Ivorer wegen Côte d’Ivoire, französisch für Elfenbeinküste. Und die Fußball-Nationalelf sind Les éléphants, die Elefanten. „Total down“ sei er gewesen, sagt Serge, als am 24. Juni mit der 1:2-Niederlage gegen Griechenland der Einzug der Elefanten ins Achtelfinale passé war. Sein ganzes Land sei traurig gewesen, erzählt der 45-Jährige, „sogar der Präsident“. Das habe er bei einem Telefongespräch mit seiner Familie in der Heimat erfahren: „Es hat uns die Sprache verschlagen, es war eine Katastrophe, wir hatten alle erwartet, ins Achtelfinale zu kommen.“ Der Traum ist ausgeträumt“, bedauert der Ivorer. Und ist gleich darauf wieder Strahlemann: „Jetzt spielt der Kontinent Afrika eine Rolle“, betont Serge und drückt die Daumen für Algerien und Nigeria, die zum Zeitpunkt unseres Gesprächs beide noch im Rennen waren. Inzwischen sind beide im Achtelfinale rausgeworfen worden: Algerien erst am Montagabend von der deutschen Nationalmannschaft, während Nigeria Frankreich unterlegen ist. Keine schönen Tage für Serge, den Mann mit den Rastalocken. (ovi)

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